Die Jubilarin Lore Hirrlinger Foto: privat

Lore Hirrlinger feiert Geburtstag. Wie kaum eine andere hat die streitbare Sozialdemokratin Esslingen geprägt.

Ob als langjährige SPD-Stadträtin, als Mitbegründerin und Vorsitzende der Sozialstation oder als unbeugsame Streiterin im überparteilichen Frauendienst – Lore Hirrlinger hat sich durch ihr vielfältiges Engagement großes Ansehen erworben. Nun feiert die streitbare Sozialdemokratin ihren 95. Geburtstag. Es gibt nicht viele, die Esslingen so geprägt haben wie sie. Lore Hirrlinger galt über Jahrzehnte als „das soziale Gewissen der Stadt“. Wenn sie nun ihren 95. Geburtstag feiert, werden viele an all das zurückdenken, was die profilierte Kommunal- und Sozialpolitikerin auf den Weg gebracht und erreicht hat.

Eine große Bürgernähe zeichnete die Stadträtin aus

Menschen wie sie, die ihre Stimme für diejenigen erheben, deren Anliegen sonst kein Gehör finden würden, sind heute wichtiger denn je. Lore Hirrlingers Wirken zeigt eindrucksvoll, dass eine Gesellschaft nur dann funktionieren kann, wenn möglichst viele nicht nur an das eigene Wohlergehen, sondern auch an das der anderen denken. Sich tatkräftig und unbürokratisch für andere einzusetzen, war für die überzeugte Sozialdemokratin stets eine Selbstverständlichkeit. Dass Lore Hirrlinger zu einer weit über Esslingen hinaus geschätzten Sozialpolitikerin wurde, hat sie einmal so erklärt: „Den eigentlichen Anstoß gab wohl mein kriegsbeschädigter Mann Walter, der Ende 1945 aus der Gefangenschaft heimkam und bald zum VdK stieß. So bin ich wohl in die Spur gekommen und geblieben.“

Der frühere Esslinger SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Koch nennt ihre Bürgernähe als wichtigsten Charakterzug: „Niemand fühlte sich bei ihr als Bittsteller. Wer sich mit einem Anliegen an sie wandte, wusste, dass Lore Hirrlinger sich kümmerte. Sie machte sich sachkundig, führte mit den zuständigen Stellen das Fachgespräch und knüpfte Kontakte. Sie fragte solange nach, bis sie ein konkretes Ergebnis erzielt hatte.“ Die SPD Esslingen gratuliert voll Dankbarkeit und Respekt vor ihrer Lebensleistung.