Quelle: Unbekannt

Von Pia Hemme

Die Karosserie hat schon die eine oder andere Macke hinnehmen müssen. Auch die Sitze haben ihre beste Zeit hinter sich: Der VW-Bus des CVJM Esslingen ist seit fast zwölf Jahren in vielfältiger Weise im Einsatz. Für Jugendfreizeiten und Materialtransport ist er unverzichtbar geworden. Und das hinterlässt eben auch Spuren. Deshalb hat der CVJM in der Kiesstraße lange auf einen neuen Bus gespart. Die EZ-Weihnachtsspendenaktion greift dem Verein mit einer Spende von 10 000 Euro unter die Arme.

Schon im Jahr 2005 stand CVJM-Verwaltungsleiter Kai Grünhaupt vor einem ähnlichen Problem: Der alte VW-Bus fiel häufig wegen Reparaturen aus, und es musste dringend ein neuer her. Schon damals finanzierte die EZ-Weihnachtsspendenaktion einen Teil des Betrags. Doch nichts ist für die Ewigkeit.

Einsatz hinterlässt Spuren

„Als das neue CVJM-Gebäude in der Kiesstraße errichtet wurde, haben wir den Bus sehr strapaziert“, sagt Grünhaupt. Bauschutt und Sperrmüll wurden mit dem Bus abtransportiert. Aber auch für Zeltlager, zum Beispiel am Bodensee oder auf der Schwäbischen Alb, ist der VW-Bus mit seinem großen Stauraum unerlässlich. Auch bei kleineren Ausflügen ins Schwimmbad oder Fahrten zur Metro profitieren die CVJM-Mitarbeiter und Mitglieder von dem Fahrzeug.

Die Ausflüge gingen aber nicht immer spurlos am Wagen vorbei. „Der Bus hat über die Jahre kleinere Macken und Karosserieschäden bekommen“, erläutert Grünhaupt. Hin und wieder würden selbst erfahrene Autofahrer mit dem Bus am Bordstein hängen bleiben. „Wenn man es nicht gewohnt ist, mit einem Neunsitzer zu fahren, dann kann man sich leicht verschätzen“, weiß er.

Ein falsch gelagertes Zeltgestänge hat dem Bus ebenfalls in der Vergangenheit zugesetzt. Es hat sich von innen in die Tür gebohrt. Grünhaupt: „Weil der Bus recht alt ist, werden die Reparaturen auch immer teurer.“

Doch nicht nur äußerlich kann man den langjährigen Einsatz des Fahrzeugs erkennen. Die Sitze sind mittlerweile verschlissen und von Gebrauchsspuren gezeichnet. Zum Teil fehlen die Einbauschienen. Beim Ein- und Ausbau der vorderen Sitze brauche man Finesse und etwas mehr Kraft, sagt Grünhaupt. „Ich weiß mittlerweile, wo man dagegen treten muss, damit der Sitz wieder einrastet.“

In Hinsicht auf die Feinstaubproblematik würde es die nächsten Monate schwierig werden, mit dem Bus durch Stuttgart zu fahren, sagt Grünhaupt. „Wir haben noch die grüne Plakette. Eine blaue würden wir für diesen Bus nicht bekommen.“

Bus mit Einparkhilfe

Viele gute Gründe also für einen neuen Bus. Kai Grünhaupt und die anderen Mitarbeiter des CVJM Esslingen haben sich für das Nachfolgermodell, den VW-Bus T6, entschieden. Er ist umweltfreundlicher und hat im Gegensatz zum alten Modell eine Einparkhilfe. „Wir hoffen, dass sich die Karosserieschäden dadurch verringern“, sagt Grünhaupt mit einem Augenzwinkern. Der neue Bus sei robust und habe eine gute Motorleistung, um vollgepackt den Berg hinauffahren zu können. Auf teuren Schnick-Schnack wird aber verzichtet, den brauche man auch gar nicht: „Für uns ist der Bus kein Luxus-, sondern ein Gebrauchsgut“, betont Grünhaupt.

Der CVJM Esslingen ist auf die Spenden der EZ-Aktion angewiesen. Zwar würden Rücklagen für den VW-Bus gebildet, sagt Grünhaupt. Bis der Betrag von etwa 40 000 Euro zusammenkäme, würde es aber sehr lange dauern. Außerdem möchte der Verein einen Großteil seiner Mittel verstärkt in die Programmarbeit stecken. Der neue Bus wird freudig erwartet: „Wir finden es klasse, dass wir einen Bus bekommen, auf den wir uns wieder voll und ganz verlassen können“, sagt Grünhaupt.

Über das Internet kann man auch direkt spenden: https://www.gut-fuer-den-landkreis-esslingen.de/projects/58333