Beim letzten Euromusic-Festival gaben die Gäste aus Udine den Esslingern am Postmichelbrunnen spontan ein Ständchen.Archiv Foto: oh Quelle: Unbekannt

Von Alexander Maier

Musik kennt keine Grenzen und sie bietet wunderbare Möglichkeiten, Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen zusammenzubringen. Das Euromusic-Festival betont vom 7. bis 9. Oktober in Esslingen den verbindenden Charakter der Musik: Ensembles aus fünf Partnerstädten werden in drei Konzerten klangvolle Grüße aus Piotrkow Trybunalski, Molodetschno, Eger, Udine und Vienne überbringen. Die musikalische Palette reicht von barocken Klängen über Blues, Rock und Jazz bis hin zu avantgardistischen Kompositionen. So wichtig wie der Musikgenuss ist den Veranstaltern die Begegnung mit den Gästen. Ihr Besuch soll auch über die drei Konzerte hinaus wirken - so wie beim vergangen Mal vor zwei Jahren, als die Musiker aus Udine spontan ein Ständchen in der Innenstadt gaben.

„Der europäische Gedanke lebt“

Geboren wurde die Euromusic-Idee 2009 in der französischen Partnerstadt Vienne. Seither finden solche musikalischen Begegnungen regelmäßig statt - natürlich stets mit Esslinger Beteiligung. Die Initiatoren hatten von Anfang an den Wunsch geäußert, dass das Festival auch in anderen Partnerstädten veranstaltet wird. Und ihr Wunsch fand in Esslingen prompt das nötige Echo: Helmut Kristmann, der 2009 mit seiner Band in Vienne dabei gewesen war, scharte eine Handvoll Gleichgesinnter um sich - und mit Unterstützung des Referats für Städtepartnerschaften ging Euromusic 2014 zum ersten Mal in Esslingen an den Start.

Weil die Idee auch hierzulande viele Freunde fand, steht nun die zweite Auflage an. Die Musiker aus den fünf Partnerstädten werden in Gastfamilien wohnen und kostenlos auftreten, der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Für Helmut Kristmann, der das Festival diesmal gemeinsam mit Manfred Jandt und Claude Gliemann organisiert, steht fest, dass solche Begegnungen wichtiger denn je sind: „In einer Zeit, in der in manchen Ländern wieder mehr an die eigene Nation als an Europa gedacht wird, müssen wir zeigen, dass der europäische Gedanke auf kultureller Ebene lebt.“

Das Euromusic-Programm im Überblick

Freitag, 7. Oktober: Der erste Abend des Festivals findet im Jugend- und Kulturzentrum Komma (Maille 5 - 9) statt, wo ab 19.30 Uhr drei Bands zu hören sind. Aus dem polnischen Piotrkow Trybunalski hat sich die Gruppe Glasses angesagt, die ihre Songs im klassischen Rock-Stil mit Keyboard und eingängigen Gitarrensounds arrangiert. The Hangover Band aus dem ungarischen Eger nennt ihren Stil „Californian Bluesrock“. Und aus dem weißrussischen Molodetschno kommt DSF - vier Musiker, die die harten Sounds ebenso beherrschen wie gefühlvolle Balladen.

Samstag, 8. Oktober:Der Chor VoicES vertritt die Esslinger Farben am zweiten Festivaltag ab 19.30 Uhr in der Dieselstraße. Dort präsentiert das Ensemble zusammen mit der Hornblower Bigband und Sängerinnen von Seven Eleven 44 einige Auszüge aus dem jazzigen Latin-Programm „Smooth Summer Nights“. Musikalische Grüße aus dem französischen Vienne überbringen Brain and Booties. Die junge Band präsentiert einen überraschenden Mix aus Blues, Rock und Jazz in der klassischen Rock-Besetzung mit Schlagzeug, Bass, Gesang sowie zwei Gitarren. Und aus der italienischen Partnerstadt hat sich an diesem Abend das Ensemble Insieme Di Saxofoni Del Conservatorio Di Udine angesagt - Studenten der Saxofonklasse von Professore Fabrizio Paoletti, deren Bandbreite von der Barockmusik über Pop und Jazz bis hin zur Avantgarde reicht.

Sonntag, 9. Oktober: Zum Abschluss des Festivals sind die musikalischen Gäste aus den Partnerstädten ab 14 Uhr nochmals gemeinsam im Salemer Pfleghof (Untere Beutau 8 - 10) zu hören.