Die Kinder arbeiten im Pfingstferienprogramm des Jugendtreffs Zell unter Anleitung von Profis vom Bau mit Hammer, Säge und Akkuschrauber an den Geräten für einen neuen Spielplatz. Foto: Eisenhardt Quelle: Unbekannt

Von Katja Eisenhardt

Schon von Weitem hört man Kinderstimmen, es wird gehämmert, gebohrt und geschliffen. In der Kurve der Staufeneckstraße in Zell, zwischen Haus Nummer 16 und 24, entsteht ein neuer Spielplatz. Oskar Buck und Michael Schickler, Profis der Reutlinger Spielgerätefirma Janko, erhalten an diesem Donnerstagnachmittag neben ihrem Ferienjobber Juan Castilleja tatkräftige Unterstützung von Kindern. 15 Kinder zwischen acht und 13 Jahren haben sich beim Pfingstferienprogramm des Jugendtreffs Zell in Kooperation mit dem städtischen Grünflächenamt zum Spielplatzbau angemeldet.

Von Dienstag bis Freitag in der ersten Pfingstferienwoche wird täglich von zehn bis 16 Uhr gewerkelt. Die Kinder haben sich auf verschiedene Stationen verteilt, immer wieder wird durchgewechselt. Miyaz, Joel und Uwe sind mit Unterstützung von Juan Castilleja damit beschäftigt, einen Baumstamm für den Spielplatzeingang zu gestalten.

Kreativ sein und Spaß haben

Alle Kinder, die mit von der Partie sind, dürfen sich in dem Robinienstamm - die Robinie ist besonders wetterfest und wird daher auch für die übrige Spiellandschaft verwendet - mit ihren Namen verewigen, dazu kommen verschiedene Motive. „Wir haben schon Augen oder Tiere gemacht“, erzählen die drei. „Das macht Spaß, dass man hier so kreativ sein kann und man lernt gleich noch neue Kinder kennen“, sagt Uwe.

Die Kinder freuen sich, dass sie ihren späteren Spielplatz selbst mitbauen dürfen. „Da sieht man dann jedes Mal den eigenen Namen im Baumstamm am Eingang“, freut sich Miyaz, der wie die anderen auf jeden Fall zum Spielen herkommen möchte. Ein paar Meter weiter stellen Charlotte und Sophie ihre Malkünste unter Beweis. Unter der Anleitung von Bauleiterin und Planerin Heiderose Bosch vom Esslinger Grünflächenamt streichen die Mädchen die Bretter für die Spielhüttendächer in einem satten Rot. Die zwei sind Bau-Profis, wie sich schnell herausstellt. „Ich habe zuhause schon beim Hausbau mitgeholfen“, erfährt man von Sophie. „Und ich habe mit meinem Papa mein Bett selbst gebaut“, erzählt Charlotte, deren Oma gegenüber des Spielplatzes wohnt. „Das ist geschickt, dann komme ich hierher zum spielen, wenn ich sie besuche.“

Auf der unteren Spielplatzebene bauen Mia, Hannah und Ben währenddessen gemeinsam mit Oskar Buck das erste Podest für eines der Spielhäuser zusammen. Den Umgang mit Akkuschraubern samt verschiedenen Bohraufsätzen, Flex und Hammer haben die Kinder zuvor gelernt, inklusive einer kleinen Schraubenkunde. „Nur die Kettensäge bekommen sie nicht in die Hand, dafür braucht man einen Führerschein“, erklärt Buck.

„Ganz am Anfang mussten erst einmal Löcher ausgehoben werden, damit ein Fundament für die Holzpfeiler der späteren Spielgeräte entsteht“, erklärt Julika Neuweiler vom Jugendtreff Zell. Dann wurden die zuvor glatt geschliffenen Robinienstämme aufgestellt und vorläufig fixiert, anschließend rührten die Kinder den Beton für das Fundament an.

Auf der unteren Ebene des Spielplatzes entstehen ein Sandkasten mit Rutsche, ein kleines Spielhäuschen mit Podest und eine Fläche mit Hackschnitzeln. Auf der oberen Ebene ist ein weiteres Spielhaus geplant, zudem wird es Balancierstangen und ein „Klettermikado“ geben, sagt Oskar Buck.

Treffpunkt für Kinder und Jugendliche

Zusätzlich ist auf dem Gelände ein Treffpunkt mit neuen Sitzgelegenheiten für Jugendliche geplant, erläutert Heiderose Bosch das Konzept, das die Altersgruppen vom Kleinkind bis zum Jugendlichen einschließt. Der Stadt sei es wichtig, die Kinder bei der Konzeption und dem Bau von Spielplätzen einzubinden, betont Heiderose Bosch. „Wer sieht wie etwas entsteht und gleichzeitig noch aktiv dabei hilft, der achtet später auch mehr darauf“, ist sich Bosch sicher. In der zweiten Pfingstferienwoche wird der Spielplatzbau von den Profis allein fortgesetzt. Um die Grünanlagen wird sich dann ein Landschaftsgärtner kümmern. „Bis Ende des Jahres soll alles komplett fertig sein“, sagt Bosch.