Das Danfoss-Areal in Esslingen. Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Von Dagmar Weinberg

Wie schwer sind wohl die Maschinen, die die Wurzel Mediengruppe in einigen Monaten in ihr neues Domizil auf dem Danfoss-Areal umziehen wird? Deren Chef Heinz Wurzel hat es genau ausgerechnet: „Sie sind so schwer wie 200 000 Rauhaardackel“, sagte er gestern beim Baustellenfest und hatte die Lacher auf seiner Seite. Christian Kühn, Geschäftsführer des Investors Greenfield, und die künftigen Mieter - neben der Wurzel Mediengruppe zieht die Vink Kunststoffe GmbH Herzog Plastic auf das Gelände in der Pliensauvorstadt - hatten den Oberbürgermeister und Vertreter der Stadtverwaltung, Repräsentanten der beteiligten Planungs- und Baufirmen, Landtagsabgeordnete sowie Mitglieder des Gemeinderats und des Bürgerausschusses zum Spatenstich eingeladen. Der war allerdings nur symbolischer Natur. Denn der Bau der Produktionshallen und des Bürogebäudes ist schon weit fortgeschritten.

Dass es auf dem Gewerbegelände am Rand der Pliensauvorstadt so zackig vorangeht, freut Jochen-Paul Hoffmann, Niederlassungsleiter der derzeit noch in der Eckenerstraße in Sirnau beheimateten Herzog Plastic Handels GmbH. „Wir sind sehr froh, dass wir bei der Suche nach einem neuen Standort wieder in Esslingen fündig geworden sind.“ Der Ortswechsel ermögliche dem Unternehmen, sich von Ballast zu befreien, die Perspektive zu wechseln und sich neue Geschäftsfelder zu erschließen. „Unser wichtigstes Gut sind aber unsere Mitarbeiter, die durch die verbesserten Arbeitsbedingungen eine zusätzliche Wertschätzung erfahren“, betonte der Niederlassungsleiter.

Auch Heinz Wurzel steht mit seinem Team schon in den Startlöchern. Seit 2010 war die Mediengruppe auf der Suche nach einem Gelände, auf dem sie drei ihrer insgesamt sieben Standorte zusammenfassen kann. „In dieser Zeit haben wir alles in allem 26 Standorte durchgehechelt“, erzählte der Geschäftsführer beim Baustellenfest. Das Gelände in der Pliensauvorstadt habe ihn sofort überzeugt. „Denn hier haben wir Raum für Wachstum und Ideen“.

Das hört Oberbürgermeister Jürgen Zieger gerne. „Esslingen ist einer der wichtigsten wirtschaftlichen Player in der Region“, ließ er die Gäste wissen. Allerdings sei es im dicht besiedelten Neckartal schwierig, für Unternehmen, die mehr Platz brauchen, neue Flächen auszuweisen. Umso dankbarer sei er gewesen, dass sich der Projektentwickler Greenfield des Danfoss-Areals angenommen „und eine Gewerbefläche, auf der schon in den 60er-Jahren viele Menschen ihren Arbeitsplatz hatten, recycelt hat“. Denn nur so lasse sich Esslingen als Wirtschaftsstandort vital halten. „Und eine starke Wirtschaft ist für die Städte die Grundvoraussetzung, dass wir die Infrastruktur am Laufen halten können.“

Die Hallen und Gebäude auf dem Danfoss-Areal sind beachtlich schnell in die Höhe gewachsen. „Von den ersten Gesprächen bis zum heutigen Tag war es aber ein langer Prozess, bei dem alle Beteiligten Geduld gebraucht haben“, berichtete Greenfield-Geschäftsführer Christian Kühn. Auch jetzt sind noch nicht alle Fragen geklärt. So machen sich viele Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils vor allem wegen der zunehmenden Verkehrslast Sorgen. „Die Frage der Erschließung des Gewerbegebiets ist noch offen“, räumte Jürgen Zieger ein. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir auch in diesem Punkt eine Lösung finden werden.“