Joachim Schmid Quelle: Unbekannt

Beim 37. Hallenturnier des VfB-Fanclubs Rot-Weiße Schwaben Berkheim herrschte am Wochenende in der Sporthalle der Schillerschule ausgelassene Stimmung. Die 28 angereisten Fanclubs kamen unter anderem aus Köln, Berlin, Bayern, Sachsen-Anhalt, aber auch aus der Schweiz. Am Rand der fairen Spiele wurde unterdessen über die Zukunft des VfB Stuttgart diskutiert. Die EZ-Mitarbeiterin Carolin Sokele sammelte die Stimmen zur Zukunft des Clubs aus Cannstatt. Der derzeitige Tabellen-15. der Bundesliga startet am Samstag beim 1. FC Köln in die Rückrunde.

Martin Gähr (54), Industriemechaniker, Berkheim: Meister werden wir nicht mehr, aber wir werden noch genug Punkte holen. Ich bin guter Dinge, denn ich denke, die Mannschaft ist auf jeden Fall stärker aufgestellt, als sie es im vergangenen Jahr noch war.

Rainer Blessing (50), Verkaufsberater, Oberesslingen: Der neue Trainer Jürgen Kramny ist gut, viel besser als der alte. Er hat einen besseren Durchblick. Generell denke ich, dass der Einkauf von Kevin Großkreutz gut war. Der kann eine Mannschaft mitreißen. Die Rückrunde wird etwas besser laufen. Ich schätze, dass es am Ende Tabellenplatz elf bis 13 wird.

Uwe Schmidt (53), Lagerverwalter, Nellingen: Ganz klar: Die Zukunft des VfB liegt in der Vergangenheit. In den letzten Jahren ist einfach zu wenig Professionalität gezeigt worden, das muss man ganz klar so sagen. Der VfB muss schauen, dass der einstellige Tabellenplatz wieder zur Normalität wird. Die Tradition macht in einem Verein viel aus, und die ist ein bisschen verloren gegangen. Was ich richtig gut finde: Sie haben gemerkt, dass es ohne Fanclubs nicht geht. Die Fans werden jetzt viel mehr integriert. In der Fanszene ist in den vergangenen Jahren mehr gemacht worden als im Verein selbst, das ist ein bisschen die Problematik.

Ute Mayer (20), Studentin, Wernau:Mit dem neuen Trainer geht es aufwärts. Auch wenn Alexander Zorniger wahrscheinlich nichts dafür konnte, dass es so schlecht lief. Unter die ersten zehn Teams schaffen sie es nicht mehr, aber ich denke, sie blieben in der Liga und steigen nicht ab.

Joachim Schmid (57), Beamter, Berkheim:Wir müssen jetzt gut aus den Startlöchern kommen. Der Umstrukturierungsprozess ist gut. Denn so wie es ist, kann es nicht bleiben. Wir müssen wieder aus den Tiefen der Tabelle aufsteigen. Den Einkauf von Kevin Großkreutz finde ich gut. Er hat ein Gesicht und ist ein Spieler, der immer alles gibt. Wir bleiben optimistisch. Im Fußball wird das Geschäft am Erfolg gemessen, und der zeigt sich nur auf dem Platz.

Kai Schneider (35), Angestellter, Konstanz: Ich würde schon sagen, dass der VfB drin bleibt, aber er muss jetzt mal die Kurve kriegen. Der Klub muss mehr investieren und auf jeden Fall mehr auf die Jugend setzen. Der FC Schalke oder Werder Bremen haben zum Beispiel viele Spieler von ihrer Jugend nach oben gezogen.

Tobias Leber (27), Pfleger, Konstanz: Vielleicht muss mal versucht werden, von Mercedes als Top-Sponsor mehr Geld reinzuholen. Nur sparen hilft nicht, es muss auch mal etwas investiert werden.

Andi Bohland (54), Modellbauer, Wäldenbronn:Die Situation vom VfB Stuttgart ist angespannt. Ich freue mich, wenn sie 15. und im DFB-Pokal bleiben. Das wird sich im Viertelfinale gegen Borussia Dortmund zeigen. Mit Kevin Großkreutz haben wir immerhin einen, der richtig Fußball spielen kann. Er ist ein richtig guter Einkauf und hat im Trainingslager schon einen guten Eindruck gemacht. Der VfB ist auf einem guten Weg. Er muss jetzt einfach gut starten, aber das sagen die Kölner sicher auch. Jürgen Kramny als ein Trainer ist eine gute Sache. Er ist an der Mannschaft dran. Alexander Zorninger war zu sehr von sich und der falschen Taktik für diese Mannschaft überzeugt.

Jürgen Klein (70), Rentner, Wäldenbronn:Das Wichtigste ist die Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Hauptverein. Zudem ist es wichtig, die Jugend besser zu fördern. Wir haben zwar ein neues Nachwuchszentrum, aber es muss mehr gemacht werden. Wir müssen mindestens Achter bis Fünfter werden. Außerdem haben wir uns schon für gute Spieler interessiert, aber den Transferwettbewerb verloren, weil wir nicht mitpokern konnten mit Vereinen wie Bayern oder Dortmund. Mit der Ausgliederung wäre das alles möglich.

Nils Gähr (22), Student, Mannheim: Für die Situation im Moment gibt es nur ein Wort: katastrophal. Ich halte von Robin Dutt überhaupt nichts. Ich beobachte das aus der Ferne, da ich in Mannheim wohne. Großkreutz denke ich hat die richtige Einstellung, aber erst mal abwarten. Er hat ja auch ein halbes Jahr nicht gespielt. In der Abwehr müsste der VfB auf jeden Fall etwas machen. Wenn sie sich zusammenreißen, ist ein Mittelfeldplatz zwischen elf und 14 vielleicht drin.