Eingebläutes Wissen: Erziehung anno dazumal Foto: Imago/Gemini Collection

In den Klassenzimmern des 19. Jahrhunderts wurde Wissen nicht didaktisch vermittelt, sondern mit allerlei Prügelinstrumenten eingebläut – eine Erziehungsmethode mit langer Tradition.

„Er war entsetzlich im Lächeln wie im Zorne“, heißt es in Thomas Manns Roman „Buddenbrooks“ über den Schuldirektor Wulicke. Dieser „furchtbare, von der eifersüchtigen Schrecklichkeit des alttestamentarischen Gottes beseelte Mann“ steht stellvertretend für den Geist der Unterdrückung, der im 19. Jahrhundert in den deutschen Klassenzimmern Einzug hielt. Die Schule war ein Hort der strengen Zucht. Wer nicht parierte, bekam die ganze Härte der Herren Schulmeister zu spüren, die Unwissenheit genauso bestraften, wie sie Wissen einbläuten – mit dem Rohrstock.