Der jugoslawische Präsident Tito war immer dabei bei den Spielen in der Jugoliga. Foto: Gojko Čizmić

Die EM rückt näher und das Stadtpalais versucht dem Motto „die ganze Stadt ein Stadion“ gerecht zu werden. Die nächsten Wochen wird über Fußball geredet, den Anfang machen die Sammelbilder von Panini, lange Jahre Stuttgarts Beitrag zu den Fußballfesten.

Bruno Bolchi war der Erste. Nur eingefleischte Fans von Inter Mailand werden sich an ihn erinnern. Bleibenden Ruhm erlangte er dadurch, dass er der erste Kicker war, den die Brüder Giuseppe und Benito Panini auf ein Sammelbild druckten. Das war 1961. Neun Jahre später klebten die Deutschen mit, 1970 zur WM in Mexiko erschien das erste Sammelalbum mit Fußballern aus aller Welt. Aufreißen, abziehen, kleben - mit diesen rituellen Handreichungen haben sich Generationen von Fans auf ein Turnier vorbereitet. Es war dies lange der hiesige Beitrag zu den Fußballfesten. Denn die deutsche Tochter von Panini hat ihren Sitz in Stuttgart.

Alles begann mit Bruno Bolchi

Dieses Jahr allerdings verkauft der Konkurrent Topps die Klebebildchen und die Sammelkarten. Fußball ist ein so ertragreiches Geschäft, dass auch der Markt der Sammelbildchen umkämpft ist. Die Lizenzen sind teuer. Und nicht einfach zu bekommen. So fehlen etwa in den Topps-Alben Toni Kroos oder Kylian Mbappé. Wer mehr über die Sammelleidenschaft und das Geschäft mit den Bildchen erfahren will, solle am Montag, 6. Mai, ins Stadtpalais kommen. Um 19 Uhr werden im Stadtpalais der Sticker-Sammler Gianni Bellini, die Gruppe Mo’ Better Football mit Moderator Florian von Stackelberg und dem Sportredakteur dieser Zeitung, Philipp Maisel, reden.

Im Kessel wird gekickt – und geredet

Dies ist der Auftakt der Reihe „Kicken im Kessel“, die das Stadtpalais mit der Sportregion Stuttgart in den nächsten Monaten veranstaltet. Es geht um Tipp-Kick, dass Carl Mayer in Stuttgart erfunden hat, um das nächste Millionengeschäft, eSports und Fußball auf Bildschirmen jeglicher Art, die Konkurrenz zwischen dem VfB und den Kickers, die Jugoliga, in der Mannschaften wie Mladost Wangen und Crvena Zvezda Stuttgart gespielt haben. 20 Jahre lang spielten Gastarbeiter aus Jugoslawien in Württemberg in einer eigenen Liga, ein fast vergessenes Kapitel hiesiger Fußballgeschichte.

Über den Deutschen Meister

Und so grandios der VfB auch spielt diese Saison, an die Erfolge des MTV Stuttgart kommt er nicht heran. Die Blindenfußballer des MTV sind mehrfache Deutsche Meister und denn auch Thema eines eigenen Abends. Alle elf Veranstaltungen finden im Stadtpalais statt. Und elfmal ist der Eintritt frei.