Matthias Zimmermann möchte auch im Spiel gegen den VfB jubeln. Foto: Getty - Getty

Am Freitag treffen der VfB und Düsseldorf aufeinander

DüsseldorfMichael Reschke ist nicht auf den Mund gefallen. Als am Mittwoch jedoch die Rede auf Matthias Zimmermann kommt, gibt sich der Sportvorstand des VfB Stuttgart zurückhaltend. „Der Matthias soll in Düsseldorf Gas geben, dann ist das gut so“, sagte Reschke vor dem Duell mit den Fortunen an diesem Freitag (20.30 Uhr). Dort steht seit dieser Saison besagter Matthias „Zimbo“ Zimmermann unter Vertrag, nachdem er zuvor zwei Jahre lang das Trikot mit dem Brustring getragen hatte. „Ich erwarte keine Dankbarkeit“, ergänzte Reschke vor dem Wiedersehen.

Zuvor hatte der 26-Jährige seinem früheren Sportchef fehlende Wertschätzung vorgeworfen, nachdem dieser ihm im Sommer die Empfehlung für einen anderen Arbeitsplatz mit auf den Weg gegeben hatte. „Ich hätte gerne die Chance bekommen, mich beim VfB mehr zu zeigen. Aber Fußball ist ein hartes Geschäft. Sie haben sich gegen mich entschieden“, sagte der Mittelfeldspieler in der „Rheinischen Post“. Und machte deutlich, gegen wen er Groll hegt. „Ich habe nichts gegen den Trainer, nichts gegen den Verein, nichts gegen die Fans. Ich will aber gerne Herrn Reschkes Gesicht sehen, wenn wir gewinnen.“

Zimmermanns Meinung nach hat der VfB in der vergangenen Transferperiode den falschen Weg eingeschlagen: „Der VfB hat Qualität geholt und Mentalität gehen lassen.“ Vor allem sein nach Wolfsburg gewechselter Kumpel Daniel Ginczek und er hätten für gute Stimmung gesorgt.

Das war dann doch mehr als nur die berühmte kleinen Spitzen, die vor Duellen mit dem Ex-Club gerne mal abgesondert werden. Zimmermann teilt ganz schön aus – dabei hatte Reschke den Vertrag mit dem Mittelfeldabräumer trotz einer schweren Kreuzband-Verletzung im vergangenen Dezember noch um ein Jahr verlängert. Deshalb will der Sportvorstand jetzt auch nicht über das Stöckchen springen, das der gebürtige Karlsruher ihm hinhält. Reschke: „Die Kritik belastet mich kein bisschen.“ Schließlich hat der 60-Jährige andere Sorgen. Gegen den Aufsteiger ist ein Sieg Pflicht. Außerdem soll am Freitag trotz allem noch ein bisschen Wiedersehensfreude aufkommen. Zimmermann ist schließlich nicht der Einzige, der den Weg vom Neckar an den Rhein eingeschlagen hat. In Marcin Kaminski und Jean Zimmer spielen zwei weitere frühere VfB-Akteure der jüngeren Vergangenheit in Düsseldorf, bei Kevin Stöger liegt die Stuttgarter Zeit beim VfB II schon etwas länger zurück.

Tor gegen Leipzig

Für Zimmer (24) gilt dasselbe wie für Zimmermann: Er hatte nach dem Aufstieg mit dem VfB keine realistische Chance mehr. Nach einem Jahr auf Leihbasis und einem weiteren Aufstieg mit Düsseldorf nahm ihn die Fortuna fest unter Vertrag. Drei Spiele über die volle Distanz und ein Tor beim 2:1 gegen 1899 Hoffenheim verdeutlichen, dass Zimmer seinen Platz beim Aufsteiger gefunden hat.

Wie auch Marcin Kaminski (26). Wegen des Überangebots an Innenverteidigern ließ Reschke den Polen für ein Jahr nach Düsseldorf ziehen. Nach Ablauf dieser Saison und dem wahrscheinlichen Ende der Ära Benjamin Pavard spielt Kaminski in Reschkes Planungen wieder eine Rolle. Weder von ihm noch von Zimmer sind vor dem Duell Kampfansagen zu hören. Dafür hat Zimmermann noch einen in petto. Auf die Frage, ob er sich sein Ausgleichstor gegen RB Leipzig (1:1) nicht lieber für das Spiel in Stuttgart aufgehoben hätte, antwortet er: „Nein, weil ich am Freitag noch eins machen werde.“