Stuttgart (tob) - Irgendwie erinnert das an die Schulzeit. Wenn man zu viele Fehler gemacht oder sich nicht richtig benommen hat, dann muss man eben nachsitzen. So ähnlich haben sich Stuttgarts Volleyballfrauen fühlen müssen, als ihr Bundesliga-Heimspiel gegen den Tabellenneunten Köpenicker SC in den vierten Satz musste, obwohl es im dritten Durchgang bei 21:20 nach einem kurzen Prozess mit einem deutlichen Ergebnis aussah.

„Im dritten Satz haben wir plötzlich extrem nachgelassen, keine Aggressivität mehr gezeigt, in der Annahme gepatzt“, fasste Trainer Guillermo Naranjo Hernández zusammen. Seine Schützlinge mussten in den vierten Satz, und da war sie plötzlich wieder da, die Aggressivität. Und zwar mehr denn je. Mit 12:2 legten sie vor, beendeten das Heimspiel vor 2200 Zuschauern in der proppenvollen Scharrena mit 3:1 (25:18, 25:14, 22:25, 25:7) in immer noch relativ kurzen 82 Minuten und ließen sich vom Publikum feiern. „So ein Einbruch darf uns nicht passieren“, ärgerte sich aber auch Diagonalangreiferin Deborah van Daelen. „Aber wir haben die richtige Reaktion gezeigt und mit so vielen Zuschauern im Rücken hat das Nachsitzen dann richtig Spaß gemacht.“

Gerade mal sieben Köpenicker Punkte hat ihr Team noch zugelassen, vier davon waren dabei allerdings Stuttgarter Eigenfehler. In gerade mal 16 Minuten war das Team aus der Bundeshauptstadt aus der Halle gefegt.

„Klar war das so etwa wie Nachsitzen in der Schule, aber das Ergebnis stimmt, wir haben keine Punkte verloren und ich konnte wieder mal eine andere Rotation testen“, sagte Trainer Hernández.