In Esslingen kommt das Gebiet Greut in Krummenacker als zusätzliche Wohnbaufläche ins Gespräch. Dagegen regt sich Widerstand. Foto: Archivfoto:Bulgrin - Archivfoto:Bulgrin

In 2016 wird das vermeintlich Unmögliche Realität: Die Briten stimmen für den Brexit und die US-Präsidentschaftswahl fällt auf einen ungewöhnlichen Kandidaten.

EsslingenAuch im Jahr 2016 ist im Nahen und Mittleren Osten kein Frieden in Sicht. So entwickelt sich ein Konflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Iran um die Vormachtstellung in der Region, ausgelöst durch die Hinrichtung eines schiitischen Klerikers in Saudi-Arabien. Der Iran bricht die diplomatischen Beziehungen ab. Die EU und die USA heben ihre Sanktionen gegen den Iran auf, da das Land seine Verpflichtungen bezüglich seines Atomprogramms eingehalten hat.

Der Bürgerkrieg in Syrien dauert an. Aufgrund der offenen Kriegsteilnahme Russlands und des Iran sowie von Kämpfern der libanesischen Hisbollah auf Regierungsseite werden die Rebellengruppen zurückgedrängt, der IS verliert weite Gebiete. Immer mehr Schulen, Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen werden bombardiert, die Infrastruktur des Landes ist so gut wie zerstört.

In der Türkei scheitert ein Putschversuch, bei dem nach offiziellen Angaben mehr als 290 Menschen ums Leben kommen, zumeist Zivilisten. Die Regierung beschuldigt den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen als Drahtzieher. Präsident Recep Tayyip Erdogan verhängt den Ausnahmezustand, umfangreiche Säuberungen in Justiz, Militär, Verwaltung und anderen Institutionen setzen ein, die Zivilgesellschaft sieht sich Repressionen ausgesetzt.

Der Republikaner Donald Trump wird im November zum Präsidenten der USA gewählt. „Ein Entertainer und Immobilienmogul, trotz seines Alters von 70 Jahren frei von jeglicher politischer Erfahrung, ausgestattet mit dem Wissen eines Zeitungslesers, bestenfalls. Ein gnadenloser Narziss noch dazu“, urteilt die Eßlinger Zeitung.

Die EU arbeitet Regelungen aus, um der grassierenden Praxis der Steuervermeidung großer Unternehmen ein Ende zu setzen, die Steuertransparenz zu verbessern und einen fairen Wettbewerb für Unternehmen in den Mitgliedsländern zu gewährleisten. Außerdem soll besser gegen Geldwäsche und illegale Geldtransfers vorgegangen werden können.

Großbritannien sieht seit einigen Jahren seine Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft durch die EU bedroht und diskutiert das Verlassen der Union. Die EU will den sogenannten Brexit vermeiden und bietet Großbritannien Ausnahmeregelungen etwa beim Umgang mit Sozialleistungen für Bürger aus EU-Staaten an. Der britische Premierminister David Cameron kündigt dennoch eine Volksabstimmung über den Verbleib in der EU an. Im Juni stimmen 51,9 Prozent der Briten für ein Ausscheiden.

Die Zuwanderung von Flüchtlingen nach Deutschland geht stark zurück. Nach rund 890 000 im Vorjahr kommen noch etwa 280 000 Flüchtlinge ins Land. Innenminister Thomas de Maizière spricht von einem „geordneten Migrationsgeschehen“. Allerdings birgt die Unterbringung der Menschen Herausforderungen. Somit rückt auch in Esslingen die anhaltende Wohnungsnot ins Blickfeld. Die Stadt möchte mit einer Fortschreibung des Flächennutzungsplans den Bau von 3000 Wohnungen bis zum Jahr 2030 ermöglichen. Das erzeugt Unmut, da auch Ortsrandlagen betrachtet werden – wie etwa das Greut in Krummenacker. Die Diskussionen würden zeigen, „wie kritisch Bürger reagieren, wenn es um Eingriffe in Grünflächen geht“, schreibt die EZ.