Mehr als ein Co-Trainer: Wenn Daniel Brack (rechts ) auf dem Spielfeld ist, hat Alexis Gula auf der Bank das alleinige Sagen. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von Sigor Paesler

Esslingen - Es gab spontan Applaus. Als Daniel Brack die Nachricht erhielt, dass er und Alexis Gula von den Lesern des EZ-Handball-Blogs „Am Kreis“ zu den Trainern der Saison im Verbreitungsgebiet der Eßlinger Zeitung gewählt wurden, waren gerade seine Mutter Eva und sein Vater Rolf zu Besuch. Die Eltern freuten sich. Und Daniel Brack freute sich auch. Vor einem Jahr waren Brack und Gula vom TV Plochingen als Trainer-Duo des Aufsteigers in die Baden-Württemberg Oberliga bei der Wahl Zweiter geworden. Diesmal wurden sie für den unerwartet souveränen Klassenverbleib als Sechster mit dem Sieg belohnt. 44,6 Prozent der Leser entschieden sich für die Plochinger. Zweiter mit 37,4 Prozent wurde Veit Wager, der die Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf trotz widriger Umstände, die zum Rückzug des Teams führten, in der Baden-Württemberg Oberliga auf Platz vier führte. Erst dahinter landeten die Meister-Trainer Pascal Morgant (TV Nellingen/17,3 Prozent) und Rouven Korreik (TSV Wolfschlugen/0,7 Prozent).

„Wir haben eine sehr, sehr gute Runde gespielt. Aber auch Veit Wager mit Deizisau/Denkendorf und Pascal Morgant mit dem TV Nellingen, gekrönt mit dem Bundesliga-Aufstieg, haben eine gute Runde gespielt und hätten es verdient gehabt“, erklärte Brack ganz als fairer Sportsmann. Und Gula gab die Ehre weiter: „Das war nur mit dem ganzen Umfeld in Plochingen zu schaffen.“

Natürlich profitierten die Plochinger von der Aufstiegs-Euphorie, weshalb Gula nun auch eine Bestätigung des Erfolges in der kommenden Saison anmahnt: Wir müssen jetzt zeigen, dass wir in die Liga gehören.“ Aber natürlich profitierte der TVP auch davon, dass der ehemalige Bundesligaspieler Brack von seinem Vorhaben abrückte, nicht mehr selbst zum Ball zu greifen. Brack spielte wieder den Mittelmann, Abwehrspezialist Philipp Gollmer (Brack: „Der Leuchtturm“) kehrte ebenfalls ins Team zurück, Gula übernahm wieder die Rolle auf der Bank.

„Es gibt im Handball drei entscheidende Komponenten“, erklärt Brack und beruft sich dabei auf seinen erfahrenen Trainer-Vater Rolf, „der Trainierer, der Manager und der Coach.“ Brack in der ersten und Gula in der letzteren Rolle funktionierten dabei perfekt. Dazu kam, „dass wir es vollbracht haben, in den wichtigen Spielen da zu sein, dass wir eine klare Hierarchie in der Mannschaft haben und dass sich viele gerade junge Spieler individuell stark weiterentwickelt haben“, wie Brack erklärt. Die Plochinger Erfolgsformel.

Eigentlich hatte der 35-Jährige ja vor, sich jetzt endgültig vom Spielfeld zurückzuziehen. Aber alle Versuche, einen einigermaßen adäquaten Ersatz auf der Mittelposition zu finden, waren bislang erfolglos. Also kann es gut sein, dass Brack auch in der kommenden Saison wieder die Bälle verteilen und die wichtigen Tore erzielen wird. Allerdings muss er sich dann einen neuen kongenialen Partner suchen: Ex-Kreisläufer, Familienvater, Stadtrat und Selbstständiger Gula wird sich „nur“ noch um das Marketing beim TVP kümmern.

Wenn Brack und das Plochinger Team in der kommenden Saison den Erfolg von der gerade abgelaufenen wiederholen, haben sie sich wieder einen Applaus verdient.

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