Neuhausens Torhüter Nicolas Gross ist zur Stelle und Foto: Kehle - Kehle

Im Abstiegskampf setzt sich der Handball-Drittligist gegen den direkten Konkurrenten Saarpfalz mit 29:27 durch.

NeuhausenEs war das erwartet enge Spiel zwischen den abstiegsbedrohten Handball-Drittligisten TSV Neuhausen und VTZ Saarpfalz. Letztlich zeigten die Neuhausener aber weniger Nerven, hatten das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite und setzten sich mit 29:27 (12:13) durch. Beide Mannschaften ließen zu viele Chancen liegen, verteidigten aber über weite Strecken konsequent. Durch zahlreiche Zeitstrafen wurde die Partie immer wieder hektisch.

Früh mussten die Neuhausener auf Daniel Roos verzichten. Der Linksaußen sah in der 19. Minute die Rote Karte (grobes Foulspiel). Davon ließen sich die MadDogs aber nicht verunsichern. „Wir haben uns von Nichts aus dem Konzept bringen lassen“, lobte Roos, der mit der Disqualifizierung haderte.

Neuhausens Abwehr hatte vor allem zu Beginn der Begegnung Mühe, VTZ-Kreisläufer Wladislav Kurotschkin und Rückraumspieler Tom Paetow in den Griff zu bekommen. Nach einer Umstellung auf eine 5:1-Abwehr lief es besser. „So haben wir gute 30 Minuten Zugriff gehabt und mehr Druck auf den gegnerischen Angriff aufgebaut“, sagte Eckard Nothdurft. Neuhausens Trainer lobte die geringe Fehlerquote: „Fünf Technische Fehler im Angriff sind bei der Bedeutung so einer Partie sehr gut.“

Auch die starke Leistung von Torhüter Nicolas Gross hatte einen großen Anteil am Neuhausener Sieg. Er war immer in den entscheidenden Phasen zur Stelle. So auch zwischen der 21. und 30. Minute, als die Filder-Handballer keinen Treffer erzielten. Gross vereitelte in dieser Phase drei Chancen der Saarpfalzer und verhinderte so einen größeren Rückstand. Dennoch ging die VTZ mit 13:11 in Führung. Trainer Danijel Grgic ärgerte sich zu Recht: „Wir hätten auch mit drei oder vier Toren Vorsprung in die Pause gehen können.“ Für beide Mannschaften lief es im Angriff nicht optimal. „Wir haben häufig zu früh abgeschlossen“, bemängelte Nothdurft.

Obwohl die Neuhausener in Durchgang zwei stark starteten, auf 24:19 (47.) davonzogen und auch in der 54. Minute noch mit 28:24 führten, schaffte es Saarpfalz, noch einmal auf 27:28 heranzukommen (60.). „Wir haben bis zum Ende gekämpft“, sagte Grgic, der in der Schlussphase auf eine sehr offensive Deckung setzte. Die Neuhausener nutzten zunächst die Räume, zeigten dann aber auch Nerven: Timo Durst (59.) und Philipp Keppeler (60.) scheiterten freistehend an VTZ-Schlussmann Yannic Klöckner.

Durch den Sieg haben die Neuhausener das direkte Duell mit 3:1 Punkten für sich entschieden. Das könnte im Abstiegskampf noch wichtig werden. Nothdurft rechnet damit, dass Neuhausen und Saarpfalz mit dem TV Willstätt um den Klassenverbleib kämpfen und zwei Teams absteigen werden. Der TVS 1907 Baden-Baden ist mit 3:33 Punkten abgeschlagen. Grgic hofft hingegen, dass die Mannschaften aus dem Mittelfeld noch schwächeln und das ein oder andere Team abrutscht. „Ich denke von den Mannschaften die unten stehen, haben die Neuhausener die besten Chancen auf den Klassenverbleib“, sagte der Saarpfalz-Coach, der sich über die vielen Zeitstrafen ärgerte: „Es war ein körperbetontes, aber kein unfaires Spiel.“