Der überarbeitete Audi A4, hier die Limousine, ist vor allem an der neuen Front erkennbar. Foto: Audi AG

Audi hat der fünften Generation des A4 ein zweites Facelift spendiert und vor allen Dingen an der Karosserie Hand angelegt.

Esslingen - Sieben Jahre dauert es in der Regel bis zum Generationswechsel einer Pkw-Baureihe. Zwischendurch steht eine Überarbeitung an, ein Facelift. Seltener sind es auch zwei Facelifts – wie bei der aktuellen, der fünften Generation des Audi A4, die im Herbst 2015 auf den Markt kam. Drei Jahre später wurde der A4 überarbeitet, was vor allem die Motoren betraf, die seitdem die Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllen und nach dem neuen WLTP-Fahrzyklus zertifiziert wurden. An die Karosserie selbst hatte Audi kaum Hand angelegt – im Gegensatz zum vor kurzem erfolgten zweiten Facelift, das fast schon einer neuen Generation gleich kommt.

Sowohl Limousine als auch der Kombi Avant und der Geländekombi Allroad haben jetzt ein komplett neues Design, ein Interieur mit neuem Infotainment und eine erneut modernisierte Motorpalette. Die Preise starten bei 33 240 Euro (inklusive der bis Jahresende gültigen 16 Prozent Mehrwertsteuer). Dafür gibt es den A4 35 TSFI mit 150 PS. Den Diesel-Einstieg markiert der A4 30 TDI mit 136 PS zum Preis ab 38 406 Euro. Der Aufpreis für den Avant liegt bei allen Motoren bei rund 1650 Euro. Zu erkennen ist die Modellpflege vor allem an einer neuen Front. Der Singleframe-Grill ist breiter und flacher, die Scheinwerfer, nun serienmäßig LED, sind schlanker. An der Front und am Heck unterstreichen horizontale Linien die Breite. Neu sind auch die LED-Rückleuchten.

Innen hat Audi vor allem elektronisch aufgerüstet und neben die virtuellen Instrumente nun einen frei stehenden Touchscreen auf dem Armaturenbrett installiert. Darauf läuft eine neue Infotainment-Generation, die man wie sein Smartphone auch nachträglich aktualisieren und um neue Funktionen erweitern kann.

Die Navigation im A4 ist noch vielseitiger und benutzerfreundlicher geworden. Das Portfolio von Audi connect und Audi connect plus umfasst viele Online-Services, darunter auch Car-to-X-Dienste, die sich die sogenannte Schwarmintelligenz der Audi-Flotte zunutze machen. Neben Online-Verkehrszeichen- und Gefahreninformationen sowie dem Dienst On-Street Parking kommen die Ampelinformationen neu hinzu. Durch die Vernetzung mit der Infrastruktur der Stadt empfängt das Auto über einen Server Informationen vom Ampel-Zentralrechner, sodass der Fahrer sein Tempo passend zur nächsten Grünphase wählen kann. Im Kombiinstrument erscheinen eine persönliche Geschwindigkeitsempfehlung sowie die verbleibende Zeit bis zur nächsten Grünphase, wenn der Fahrer bereits an einer roten Ampel wartet. Damit trägt das System nach Angaben von Audi zu einer vorausschauenden, effizienten Fahrweise bei und begünstigt einen steten Verkehrsfluss. Das Angebot ist Bestandteil des Pakets Audi connect und startet sukzessive in ausgewählten europäischen Städten.

Mit seinem neuen MMI-System bietet der A4 ein Bedienerlebnis wie ein modernes Smartphone, verspricht Audi. Ein Touch-Display mit akustischer Rückmeldung übernimmt die Funktionen des bisherigen Dreh-/Drück-Stellers auf der Mitteltunnelkonsole. Die MMI-Suche kann auch sprachlich gesteuert werden, eine weitere Funktion des neuen Systems, das laut Audi viele Formulierungen aus dem alltäglichen Sprachgebrauch versteht.

Neues meldet Audi auch für die Antriebspalette. So gibt es den A4 nun mit acht Motoren mit vier oder sechs Zylindern, die mit Front- oder Allrad, Schaltgetriebe oder Doppelkupplung kombiniert werden. Sie decken eine Spanne von 100 kW/136 PS bis 255 kW/347 PS ab und werden durch einen elektrischen Startergenerator zum Mild-Hybriden. Diese Anfahrhilfe ist bei fünf der Triebwerke verbaut, erhöht zugleich die Rekuperationsleistung und spart laut Audi im Alltag bis zu 0,3 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer.

Neu an der Spitze steht ein V6-Diesel für das 347 PS starke Sportmodell S4, der zudem einen elektrischen Verdichter bekommt. Der reagiert schneller als ein Turbolader und verbessert so die Anfahrleistung, begründen die Ingenieure das Update und versprechen entsprechend bessere Fahrleistungen. So sprintet der S4 mit bis zu 700 Nm in 4,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine elektronisch begrenzte Spitze von 250 km/h.

Die A4-Modelle sind mit vielen Fahrerassistenzsystemen erhältlich. Die optionalen von ihnen sind in den Paketen „Tour“, „Stadt“ und „Parken“ zusammengefasst. Ein wichtiges System im Paket „Tour“ ist der adaptive Geschwindigkeitsassistent inklusive Stop & Go-Funktion für eine automatische Distanzregelung. In Verbindung mit dem prädiktiven Effizienzassistenten kann er den A4 auch ohne ein vorausfahrendes Fahrzeug vorausschauend verzögern und beschleunigen.