Die Gemeinde Denkendorf hat in den vergangenen Jahren viel Geld investiert, um unter anderem die Schulen zukunftsfähig zu machen. Etliche Projekte werden in diesem Jahr abgeschlossen. Das drücke sich im Haushaltsplan für 2017 aus, sagte Bürgermeister Peter Jahn bei der Einbringung des Entwurfs im Gemeinderat. Es sind wesentlich geringere Investitionen als im Vorjahr vorgesehen.

Von Ulrike Rapp-Hirrlinger

Steuererhöhungen und einen Kredit hat die Verwaltung nicht eingeplant. Auch die Wasser- und Abwassergebühren sollen stabil bleiben. Die Gemeinde entnimmt ihren Rücklagen jedoch 2,3 Millionen Euro, um Investitionen zu finanzieren. 1,6 Millionen Euro sollen über die Zuführungsrate, den Überschuss aus dem Verwaltungshaushalt, kommen. Zum Jahresende verbleiben dann noch 11,5 Millionen Euro im Sparstrumpf der Gemeinde. Ein im Landesvergleich immer noch überdurchschnittlicher Betrag, betonte Kämmerer Albrecht Schürrle.

Schwerpunkt der Investitionen ist noch einmal die Albert-Schweitzer-Schule. 1,2 Millionen Euro fließen vor allem in die Umgestaltung der Außenanlagen und den Neubau des Verwaltungstrakts. Damit kommt die Gesamtsanierung zum Abschluss. Mehr als 13 Millionen Euro habe die Gemeinde in den vergangenen Jahren auf dem Schulcampus investiert, berichtete Jahn. „Wir haben die Voraussetzung für eine moderne Schule geschaffen. Die Hausaufgaben sind gemacht.“ Die Gemeinde habe die vergangenen Jahre auch genutzt, um die Einrichtungen für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen auf einen aktuellen Stand zu bringen.

700 000 Euro sind für die Umgestaltung der Uhlandstraße vorgesehen und 300 000 Euro für eine zusätzliche Urnenwand und weitere Arbeiten auf dem Friedhof. Viel Geld fließt in die Kinderbetreuung. Neben den gut 2,4 Millionen Euro, die die Gemeinde nach Abzug des Landeszuschusses für den Betrieb der Kindertagesstätten aufbringen muss, entsteht in der Berkheimer Straße eine neue Kita, die bis Anfang 2018 in Betrieb gehen soll. 275 000 Euro sind für Außenanlage und Ausstattung im Etat eingeplant. Damit trage man der steigenden Nachfrage Rechnung, erklärte der Bürgermeister.

Um Voraussetzung für Wohnraum zu fairen Preisen zu schaffen, will die Gemeinde sich mit der Weiterentwicklung des Flächennutzungsplans und Bebauungsplänen im innerörtlichen Bereich beschäftigen. Nach wie vor gelte „die Prämisse der Innenentwicklung vor Außenentwicklung“, sagte Jahn. Doch ergebe sich durch die Nachverdichtung auch Konfliktpotenzial. Er strebt deshalb „klare allgemeingültige und objektiv nachvollziehbare Kriterien“ an, wie sie ein Bebauungsplan biete.

Kämmerer Schürrle geht positiv gestimmt ins Haushaltsjahr. 2017 setze sich die seit 2010 andauernde Reihe guter Jahre fort. Zwar blieben die Gewerbesteuereinnahmen 2016 deutlich hinter den Erwartungen zurück, doch alle anderen Steuereinnahmen seien erheblich höher gewesen als erwartet. Auch in diesem Jahr geht Schürrle von einem höheren Anteil der Gemeinde an der Einkommensteuer und steigenden Zuweisungen des Landes aus. Unter anderem wegen der niedrigeren Gewerbesteuereinnahmen habe sich die Steuerkraft der Gemeinde reduziert, erläuterte der Kämmerer. Die Kommune muss deshalb trotz gleichbleibender Kreisumlage mit 4,2 Millionen Euro rund 80 000 Euro weniger an den Landkreis abführen. „Eine etwas höhere Kreisumlage wäre durchaus vertretbar gewesen“, meinte Jahn.

Der etat 2017 in Zahlen

Der Haushaltsplan 2017 hat folgende Eckdaten (Vergleichszahlen des Vorjahrs in Klammern):

Gesamtvolumen: 30,2 Millionen Euro (33,4 Millionen).

Verwaltungshaushalt: 25,8 Millionen Euro (25,6 Millionen)

Vermögenshaushalt: 4,4 Millionen Euro (7,8 Millionen)

Einnahmen:

Grundsteuer: 1,4 Millionen Euro (1,4 Millionen)

Gewerbesteuer: 4 Millionen Euro (3,7 Millionen)

Einkommensteuer: 6,5 Millionen Euro (6,3 Millionen)

Ausgaben:

Zuführung zum Vermögenshaushalt: 1,6 Millionen Euro (1,5 Mio.)

Investitionen:

Albert-Schweitzer-Schule Außenanlagen und Verwaltungsneubau (1,2 Millionen Euro), Umgestaltung der Uhlandstraße (700 000 Euro), Friedhof (300 000 Euro), Kita Berkheimer Straße (275 000 Euro), Sanierung des Kunstrasenfelds im Stadion (250 000 Euro)