Quelle: Unbekannt

Von Laura Buschhaus

Urlaub in Frankreich, dem Land der Liebe und der Romantik. Ein Besuch einer Therme passt also super ins Programm. Am besten abends, wenn die Unterwasserbeleuchtung und die Unterwassermusik eingeschalten sind.

Das Paar an der Kasse hat sich wohl Ähnliches gedacht. Punkt 19 Uhr stehen sie da (ab 19 Uhr gilt der Mondscheintarif). Die Frau an der Kasse ist in himmelblauen Stoff gekleidet und wie Kleopatra geschminkt. Was sie säuselt, treibt dem jungen Mann jedoch das Blut aus dem Gesicht: „Badeshorts verboten“. Er muss sich bei der Dame ein Badeslip kaufen. Nur enganliegende Hosen sind in der Therme erlaubt. Höchststrafe. Solche Hosen trägt niemand auf einem Date.

Doch den Thermenbesuch platzen zu lassen, kann er sich bei seiner vor Vorfreude strahlenden Begleiterin nicht leisten. Nachdem die Badehose für neun Euro gekauft wurde, nimmt sich Kleopatra die restliche Ausstattung der beiden vor. Badeschuhe? Die junge Frau hat welche, der Mann leider nicht. Süffisant lächelnd packt die Angestellte noch zwei graue Schaumstofftreter obendrauf. Der junge Mann schaut, als wenn man ihn zwingen würde, in einem Babystrampler auf die Arbeit zu gehen.

Als die Rechnung schließlich beglichen ist, fällt der Angestellten noch was ein: „Heute ist die Sauna übrigens für Männer geschlossen, aber das Wärmebecken ist für beide Geschlechter geöffnet.“

Wieder einmal haben sich Vorurteile als falsch herausgestellt. Frankreich ist nicht das Land der Liebe, sondern offenbar das der Intoleranz und der Verrückten. Hoffentlich bestätigt sich dieses neu entwickelte Vorurteil am Sonntag nicht.