Mittlerin zwischen irdischen Belangen und literarischen Höhenflügen: Astrid Braun Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Seit 40 Jahren bietet das Stuttgarter Schriftstellerhaus Literaturschaffenden einen Ort. Dass es zugleich immer wieder mit rauschenden Lesefestivals in die Stadt hineinwirkt, ist ein Verdienst der scheidenden Leiterin Astrid Braun. Ein Besuch im Poetenwinkel.

Draußen führt gerade eine Stadtführerin aufgeputzt als schwäbische Hausfrau mit Reisigbesen und Eimer eine Handvoll Touristen vorbei, manche halten ihr Smartphone für ein Foto in die Luft. Amüsiert oder leicht genervt oder beides zugleich blickt Astrid Braun aus ihrem Büro im ersten Stock des Schriftstellerhauses auf das Treiben. Drinnen sieht es so aus, wie es eben aussieht, wo kreativ gearbeitet wird. Produktives Chaos, Manuskripte, Broschüren, Drucksachen aller Art. Und natürlich Bücher, Bücher, Bücher, die meisten von Autorinnen und Autoren, die diesem Haus viel zu verdanken haben.