Sie guckt wie ein Sauerdrops, den ihr die andere geklaut hat: Mira Leibold (links) und Alessandra Bosch. Foto: Ines Rudel

Von wegen Kinderei: Mit der Stückentwicklung „Gefühlsstrudel“ für Kinder ab zwei Jahren nimmt der Regisseur Bruno Cappagli sein sehr junges Publikum an der Esslinger Jungen WLB vollkommen ernst. Lustig kann’s trotzdem sein.

Esslingen - Diese Fingerpaare, die da über eine von unten beleuchtete Plexiglasplatte aufeinander zu wandern, sind natürlich Boten. Denn so einfach geht das halt nicht mit der Begegnung. Erst mal austesten, wie der oder die andere reagiert. Erst mal vorsichtig herantasten. Deshalb überbringen die trippelnden Fingerchen die wortlose Botschaft: Du, ich würde gern mit dir Kontakt aufnehmen, aber ich trau’ mich nicht. Eine Hürde der Zwischenmenschlichkeit, die nicht verschwindet, sondern mit einem selbst größer wird. Und deshalb eine prägende Erfahrung, wenn man so um die zwei Jahre alt ist und gerade anfängt, nicht mehr nur neben, sondern mit anderen Kindern zu spielen.