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Deizisau (rok) - Eine wichtige Veranstaltung in Deizisau ohne den Fotografen Alfred Assmann kann man sich kaum vorstellen. Über Jahrzehnte hat er das Leben im Ort dokumentiert. 45 Jahre fotografierte er für den Amtsboten, gestaltete darüber hinaus Bildbände und organisierte Ausstellungen. Vergangenen Samstag ist der gebürtige Berliner im Alter von 80 Jahren in einem Krankenhaus gestorben, von einer Operation konnte er sich nicht mehr erholen.

Alfred Assmann war mehr als der Fotograf für das Amtsblatt, sondern viele Jahre ein gefragter Pressefotograf. Nach seiner Ausbildung in Ost-Berlin verließ er die DDR und kam 1957 nach Plochingen. Dort lernte er bald seine Frau Heide bei den Pfadfindern kennen. Er arbeitete zunächst als freier Fotograf für die Eßlinger Zeitung, dann für den Springer-Verlag und schließlich für DPA, die Deutsche Presse-Agentur. Um 1980 machte er sich selbstständig und eröffnete in Plochingen ein Fotogeschäft. Zudem arbeitete er im Fotostudio seiner Frau in Deizisau mit. Für seine Hochzeitsfotos erhielt er manchen Preis.

Alfred Assmann war kein hektischer Knipser, sondern hat mit Ruhe sein Motiv gesucht, nahm sich Zeit für ein freundliches Gespräch. Immer wieder erdachte er sich neue Ideen, wie er seine zweite Heimat darstellen könnte. Aus seinen Nachtaufnahmen stellte er eine bemerkenswerte Ausstellung zusammen. Vergangenes Jahr porträtierte er 47 Menschen mit ungewöhnlichen Hobbys. Eines, das seine Frau Heide geschossen hat, zeigte ihn selbst als begeisterten Segler. In Plochingen hat Assmann den Yachtclub mitbegründet, 28 Jahre lang war er dessen Vorsitzender.