Clown Kampino (rechts) setzte nicht nur sich, sondern auch Klaus Binder, Sigurd Layer, Tobias Lechner Foto: Ehehalt - Ehehalt

Für Ehrenamtliche des Johanniterstift in Plochingen fand ein Dankeschön-Abend statt, an dem der Klinikclown und Theologe Ludger Hoffkampf auftrat, dem Ehrenamt Spaß macht.

PlochingenDer Clown demonstrierte, dass Humor gesund erhält und bei der Heilung hilft. Das gute Gefühl, anderen Menschen zu helfen, war nichts Neues für die Besucher. Die Gäste waren auf Einladung der Altenhilfe Plochingen-Altbach-Deizisau ins Johanniterstift gekommen. Die meisten von ihnen gehören zu den Ehrenamtlichen, die sich seit Jahren regelmäßig für alte Menschen engagieren. Es war ein Dankeschön-Abend für sie, organisiert von der Altenhilfe gemeinsam mit den Seniorenheimen Johanniterstift in Plochingen und dem Palmschen Garten in Deizisau.

„Wir möchten uns mit diesem Abend bei den vielen Menschen für ihren Einsatz bedanken und gleichzeitig Werbung für das Ehrenamt und für neue Mitglieder machen“, sagte Klaus Binder, der die Veranstaltung initiiert hatte. Professor Binder ist seit 2006 Kuratoriumsmitglied der Altenhilfe-Stiftung. Sie hat das Ziel, Senioren zu unterstützen und ihre Lebensfreude zu erhalten. „Es ist wichtig, dass es alten Menschen gut geht, deswegen sind unsere Ehrenamtlichen eine so große Bereicherung für unsere Arbeit“, berichtete Tobias Lechner, Hausdirektor des Johanniterstiftes. Die ehrenamtlich Engagierten begleiten die Bewohner zum Arzt, gehen mit ihnen spazieren, lesen vor, machen Ausflüge in die Stadt oder hören einfach zu. „Das Wichtigste ist die Zeit, die sie für die alten Leute haben.“ Lechner betonte: „Die Ehrenamtlichen übernehmen keine Arbeit der hauptamtlich Beschäftigten im Seniorenheim, sondern nur zusätzliche Aufgaben, für die sonst oft keine Zeit bleibt.“

„Hilde, warum sind Sie ehrenamtlich tätig?“, fragte Clown Kampino eine Besucherin. Er hatte sich zu Anfang alle Vornamen der rund 60 Gäste eingeprägt. „Es macht Spaß, für andere Menschen etwas Gutes zu tun“, sagte Hilde – und sprach anderen Ehrenamtlichen aus dem Herzen. „Es ist eine große Freude, sich ehrenamtlich zu betätigen und eine sehr dankbare Aufgabe“, betonte Sigurd Layer, Vorsitzender des Fördervereins Altenhilfe Plochingen-Altbach-Deizisau. Von den alten Menschen komme so viel zurück. „Das macht glücklich.“ Das bestätigte Ludger Hoffkamp: Die Ehrenamtlichen empfänden „Sinn in ihrem Tun, erleben eine positive Gemeinschaft mit anderen, erfahren Glück und Dankbarkeit sowie eine Stärkung des Selbstwertgefühls und der sozialen Kompetenz“. Die Menschen seien dazu geboren, anderen helfen, sagte Hoffkamp. „Das weiß man aus der Altruismusforschung, doch es wird uns leider in der Ellbogengesellschaft abtrainiert.“

„Wer möchte sich künftig ehrenamtlich engagieren?“, fragte er ins Publikum und sofort gingen ein paar Hände nach oben. Helga erzählte, sie gehe bald in Ruhestand und interessiere sich sehr für einen ehrenamtlichen Einsatz. Am besten gelinge der Zugang zu anderen Menschen über den Humor , erklärte der Clown, der auch als Seelsorger tätig ist.

Lachen steckt an

„Die Leute haben es satt, immer nur Negatives zu hören. Wir sollten uns wieder an das Positive im Leben erinnern, viel mehr über die schönen Seiten des Lebens reden und die Presse sollte nicht so viele negative Dinge berichten“, meinte er und setzte sich als Clown Kampino eine rote Nase auf. Sofort ging ein Schmunzeln durch den Saal. Joachim Ringelnatz habe geschrieben: „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt!“ Die Stimmung stieg, als Hoffkamp einen Spot mit einem kleinen Mädchen zeigte. Es saß auf dem Sofa und gluckste vor Vergnügen, nur weil immer wieder ein Stück Papier zerrissen wurde. Lachen sei ungemein ansteckend. Hoffkamp: „Es gibt nichts Wichtigeres als mit anderen zu lachen!“ Erich Kästner habe gesagt: „Nur wer erwachsen ist und Kind bleibt, ist ein Mensch!“ Allerdings habe der Schriftsteller bis zum Alter von 40 Jahren bei seiner Mama gelebt. „So lange man Freude hat an dem, was man tut, kann nichts schief gehen“, sagte Hoffkamp. Die Gäste klatschten begeistert.

Lustig wurde es, als sich Sigurd Layer, Klaus Binder, Tobias Lechner und Leandra Holzapfel, Hausdirektorin des Palmschen Gartens, am Ende gemeinsam mit Clown Kampino rote Nasen aufsetzten.

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