Auf seitlichen Zugang achten: Besonders praktisch ist es, wenn der Zugang zur Dachbox von zwei Seiten möglich ist. Foto: dpa-tmn/Bodo Marks

Steht der Familienurlaub mit dem Auto an, wird der Stauraum im Kofferraum schnell knapp. Autofahrer können dann auf Dachboxen zurückgreifen. Was müssen sie beim Stauraum auf dem Dach beachten?

München - Dachboxen fürs Auto können Stauraum auf dem Dach bieten, wenn mal mehr mit muss. Vor dem Kauf einer Dachbox sollten Autofahrer aber prüfen, welches Modell überhaupt geeignet ist.

Grenzen gibt es beim Gewicht. „Die zulässige Dachlast steht nicht in den Fahrzeugpapieren, diese Angaben finden sich nur in der Bedienungsanleitung des Autos“, sagt Karsten Graef vom TÜV Süd. Je nach Fahrzeugtyp dürften meist zwischen 30 und 100 Kilo zusätzlich aufs Dach geladen werden, Box und Montageträger mit eingerechnet.

Für einen Dachträger geeignet ist zunächst fast jeder Pkw. „Es gibt aber durchaus Modelle, die keine Montagemöglichkeit haben, wie etwa der BMW i3 oder auch einige Sportwagen-Modelle“, sagt Marcel Mühlich vom Auto Club Europa (ACE). Weiteres Ausschlusskriterium sei eine zu geringe Dachlast.

Befestigt werden die Dachboxen immer auf Grundträgern. „Je nach Fahrzeugtyp werden die an bestimmten Fixpunkten, an der Dachreling, der Regenrinne oder in der T-Nut befestigt“, erklärt Mühlich. Empfehlenswert sei, die Montage der Träger immer zu zweit vorzunehmen.

Die meisten Dachboxen werden seitlich geöffnet und können so auch bequem beladen werden. Bei der Gewichtsverleitung sollte auf Gleichmäßigkeit geachtet werden. „Ganz schwere Sachen gehören in den Kofferraum und innerhalb der Box die schweren Sachen nach unten“, so der ACE-Experte.

Graef rät, keine Träger und kein Zubehör ohne Kennzeichnung zu verwenden. Gute Dachboxen würden stets über entsprechende Siegel verfügen und seien gegenüber den Normen DIN 75302 und ISO 11154 geprüft.

Der ADAC hat Anfang des Jahres zusammen mit der Stiftung Warentest zehn Dachboxen zwischen 250 und 630 Euro getestet und dabei zum Teil deutliche Qualitätsunterschiede ausgemacht. Zwar erhielten sechs Modelle die Beurteilung „gut“, die günstigste Box jedoch versagte beim Crashtest. Die teuersten Modelle schnitten am besten ab. „Generell sind Boxen, die Montagesysteme mit Schnellverschlüssen haben, bequemer zu montieren und eine beidseitige Öffnungsmöglichkeit der Box bietet besseren Zugang“, äußert sich Katharina Lucà vom ADAC.

Wer mit einer Dachbox unterwegs ist, muss durch den höheren Luftwiderstand auch mit einem höheren Spritverbrauch rechnen. Der ADAC registrierte in seinem Test einen Mehrverbrauch von bis zu 1,29 Liter und kam im Durchschnitt auf 18 Prozent höhere Spritkosten. Auch das Fahrverhalten ändert sich. „Durch die größere Seitenfläche ist das Fahrzeug empfindlicher gegenüber Seitenwinden. Das macht sich besonders auf Brücken und nach Waldflächen bemerkbar“, so Graef.