Cornelius Meister Foto: Sebastian Mare

Mendelssohn, Mahler, Bruckner, Babylon Berlin: Cornelius Meister stellt das Konzertprogramm des Stuttgarter Staatsorchesters vor – und erklärt, warum er 2026 geht.

Ein Orchesterstück, ein Mann am Klavier. Gustav Mahlers achte Sinfonie steht in der nächsten Saison auf dem Spielplan des Stuttgarter Staatsorchesters, und als der Generalmusikdirektor der Staatsoper, Cornelius Meister, am Freitagabend im Kammertheater am Flügel sehr, sehr langsam deren Abschlusschor anstimmt, ist man plötzlich mittendrin in einem Kosmos von Assoziationen. Hier die „Sinfonie der Tausend“, dort ein einsamer Pianist; dazu Goethes „Faust“-Worte, die Mahler vertont hat: „Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis. Das Unzulängliche, hier wird’s Ereignis.“ Unzulänglich ist nicht das Klavierspiel des Dirigenten. Aber die Spielzeitpräsentation des Staatsorchesters am Freitagabend holt die Neuigkeiten der vergangenen Woche nochmals ins Bewusstsein. Cornelius Meister hört 2026 auf, er hat seinen Vertrag nicht verlängert. Streckt die Waffen im langjährigen Kampf um weniger unzulängliche Arbeitsbedingungen für sein Orchester.