Martin Mulders (Mi.) wird in der Schwabenwelt gezeigt, wie beim Cannstatter Volksfest gefeiert wird. Foto: Lichtgut/ Ferdinando Iannon/e

Eine Party mit Ikke Hüftgold? Da muss man nicht lange ins Zelt bitten. Stuttgarter Nachrichten, Stuttgarter Zeitung und Stuttgart Media hatten geladen.

Ist Ikke Hüftgold Deutschlands letzte Hoffnung? Man kann es sich kaum vorstellen. Doch der Mann mit schwarzer Perücke und schwarzer Trainingshose, der beim Betreten der Bühne dem Publikum stets den Mittelfinger zeigt, war ganz nah dran, Deutschland beim Eurovision Song Contest in Liverpool zu vertreten.

Seinen Fans im sozialen Netzwerk Tiktok hatte er es zu verdanken, dass er beim nationalen Vorentscheid mitmischen durfte. Er landete auf Platz zwei hinter Lord oft the Lost. Deren Ausbeute in Liverpool: 18 Punkte, letzter Platz, wie gewohnt halt. Ob Hüftgold mit seinem „Lied mit guten Text“ besser abgeschnitten hätte? Immerhin hätte er Europa mit dem urgermanischen Genre des Ballermann-Songs vertraut gemacht.

Alles, was der Ballermann hergibt

Damals hatte er sich im güldenen Anzug in Schale geworfen. In der Schwabenwelt von Wirt Michael Wilhelmer unterhielt er die Gäste beim Bergfest, zu dem auch Stuttgarter Nachrichten, Stuttgarter Zeitung und Südwest Media Network eingeladen hatten, im gewohnten Äußeren. Und mit all dem, was der Ballermann so hergibt.

Die Volksfest-Jungfrau

Der Holländer Martin Mulders tritt gerade in „Fräuleinwunder“ an der Komödie im Marquardt auf. Dort tritt er in der Rolle des Militärpfarrers William Abernathy auf. Vom Glauben abgefallen ist er nicht im Bierzelt, aber eine „interessante Erfahrung“ sei es, sagt er und schmunzelt. „In Holland haben wir so was nicht, weder so schönen Zelte noch solche Musik.“ Er sei „Volksfest-Jungfrau“. In den letzten zehn Jahren sei er im Herbst nie in Süddeutschland aufgetreten. Nun nutzte er die Gelegenheit sich die Bräuche der Einheimischen anzuschauen.

Aber vielleicht bekommt Europa ja doch noch einen Einblick ins deutsche Feierwesen und sein Liedgut. Ikke Hüftgold hat angekündigt, er will im Jahr 2024 wieder beim ESC-Vorentscheid antreten. Als Deutschlands letzte Hoffnung.

Wer war noch auf dem Volksfest?

Gesehen: Paralympics-Sieger Niko Kappel, die ehemalige Turnerin Kim Bui, demnächst vielleicht Athletensprecherin im Internationalen Olympischen Komitee, Vivienne Hosennen, Leiterin Süddeutschland & Trade Deutschland Schweiz Tourismus, Neckar-Käpt’n Jens Caspar, Geschäftsführer Rainer Bartle von Wittwer-Thalia, Moderator und Manager Jens Zimmermann, SWR-1-Moderator Matthias Sziedat, Petra Hammer, Rainer Bubeck und Philipp Kollmar vom Collegium Wirtemberg.