So stellen sich die Planer künftig die Martinstraße in Blickrichtung Ehnisgasse vor. Rechts die Fassade der geplanten Neubauten auf dem Karstadt-Parkplatz. Viel zu idyllisch gezeichnet? Foto:  

Der Bürgerausschuss Innenstadt bekräftigt seine heftige Kritik an der geplanten Karstadt-Bebauung. Der Geschichts- und Altertumsverein indessen fordert in seiner sehr differenzierten Stellungnahme öffentliches Geld fürs Umfeld.

Esslingen - Zu hoch, zu dicht, zu eng: Der Bürgerausschuss Innenstadt bleibt auch nach den Nachbesserungen des Investors bei seiner Kritik am Bauvorhaben auf dem Karstadt-Areal. Die Stellungnahme, die er zu dem Bebauungsplanentwurf im Rathaus eingereicht hat, ist mehr als deutlich. „Unter stadtklimatischen Bedingungen ist der Bebauungsplan ein Offenbarungseid an eine nachhaltige umweltgerechte Innenverdichtung gerade in einem so empfindlichen Stadtgebiet“, heißt es in dem von Barbara Frey unterzeichneten Schreiben. Der „schluchtartig verengten Martinstraße und den engen lichtarmen Durchgängen im Innenbereich“ drohten schwache Durchlüftung und dadurch hohe Schadstoffkonzentrationen. Da „die intensive bauliche Nutzung keinerlei Spielraum lässt für flächige Pflanzgebote oder Pflanzgebote von Einzelbäumen“, nütze ein bisschen Dachbegrünung allenfalls den Wohnungen in den Obergeschossen. „Der Bebauungsplan ermöglicht eine derartig dichte Grundstücksflächenzahl, dass nach unserer Meinung die Grenze der Verträglichkeit überschritten wird“, heißt es weiter in dem Schreiben. Im Durchführungsvertrag mit dem Investor blieben wichtige Fragen offen – wie etwa die nach der genauen Anzahl und Größe der Wohnungen und ihren Adressatenkreis. Es sei zu befürchten, dass die „euphemistisch als Höfe bezeichneten Durchgänge“ zwischen Bahnhof und Altstadt zu „Angst-Räumen“ würden. Der Bürgerausschuss moniert zudem die seiner Ansicht nach flächige und massive Darstellung der Fassaden zur Martinstraße. Er schließt mit dem Bedauern, „dass es einmal mehr nicht gelungen ist, auf einem wichtigen Gelände in der Innenstadt eine bauliche Lösung zu realisieren, die ein städtebaulicher Gewinn ist“.