Wo sich die Wege von Mensch und Wildnis kreuzen, ist Gefahr im Verzug – nicht nur für dieses Nashorn. Foto: IMAGO/Cavan Images/IMAGO/Tobin Rogers

In einer atemraubenden intellektuellen Treibjagd macht die belgische Autorin Gaea Schoeters eine aus dem Ruder gelaufene Safari zu einer Parabel über Machtverhältnisse und Triebstrukturen – und rückt damit der Gegenwart bedrohlich auf den Pelz.

Die Jagd ist einerseits eine konkrete Praxis, über deren Motivationen man ganz unterschiedlicher Auffassung sein kann. Andererseits ist sie ein unerschöpflicher Bildspender, der soziale Zusammenhänge als Machtverhältnisse illustriert, in denen die Rollen zwischen Jäger und Beute klar verteilt sind: Am Ende zieht jener dieser das Fell über die Ohren, um sie in seine Trophäe zu verwandeln.