Auch in Neckartailfingen wurde ein Holzstoß angezündet. Foto: SDMG/ /Kaczor

Nach einem Fall in Reutlingen stößt die Polizei auf die Tatverdächtige aus dem Kreis Esslingen, die mutmaßlich für über 20 Brände verantwortlich ist. Über ihr Motiv ist bislang nichts bekannt.

Über Wochen hielt eine Serie von Kleinbränden die Region in Atem. Immer wieder gingen Holzstöße, Gartenhütten oder Heuballen in Flammen auf. Jedes Mal sah es nach Brandstiftung aus. Und jedes Mal verlief die Suche nach Tatverdächtigen im Sande, obwohl oftmals einen großes Polizeiaufgebot im Einsatz war. Jetzt melden die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Polizeipräsidien Reutlingen und Ludwigsburg einen Fahndungserfolg. Am Dienstagnachmittag sei der Polizei eine 51-Jährige aus dem Landkreis Esslingen als Tatverdächtige ins Netz gegangen. Über ihr Motiv ist bislang nichts bekannt.

Über 20 Brände

Festgenommen wurde sie nach einem neuerlichen Brand eines Holzstapels am Dienstagnachmittag in Reutlingen-Altenburg. Die Frau befinde sich seit Mittwoch in Untersuchungshaft. Der Festnahme vorausgegangen waren annähernd ein Dutzend Brände im Landkreis Böblingen und über doppelt so viele Delikte in den Landkreisen Reutlingen, Esslingen und Tübingen. Der verursachte Gesamtschaden dürfte sich laut der Polizei zwischenzeitlich auf eine fast sechsstellige Summe addieren.

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In enger Abstimmung zwischen den Kriminalpolizeidirektionen Esslingen und Böblingen war seit Beginn der Brandserie unter Hochdruck an deren Aufklärung gearbeitet worden. Zahlreiche Streifenwagenbesatzungen und zivile Fahndungskräfte hatten nach den jeweiligen Bränden – laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft waren sie offenbar jeweils mithilfe eines Brandbeschleunigers entfacht worden – teils mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers nach dem Verursacher gefahndet. Auf die konkrete Spur der 51-Jährigen, der die Brände nun zur Last gelegt werden, sei eine bei der Kriminalpolizeidirektion Böblingen eingerichtete Ermittlungsgruppe nach zeitintensiven Ermittlungen Anfang der Woche gekommen. Im weiteren Verlauf habe sich der Tatverdacht erhärtet, weshalb nach dem neuerlichen Brand am Dienstagnachmittag gegen 15 Uhr nahe der Isarstraße in Reutlingen-Altenburg gezielt nach der Frau gefahndet worden sei.

Verhaftung im Kreis Esslingen

Sie konnte der Polizei zufolge gegen 16.30 Uhr beim Eintreffen mit ihrem Fahrzeug an ihrer Wohnanschrift im Kreis Esslingen von Beamten der Kriminalpolizeidirektion Esslingen festgenommen werden. Bei der anschließenden Durchsuchung des Wagens sowie ihrer Wohnung hätten die Polizisten Beweismaterialbeschlagnahmt.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart sei die 51-Jährige am Mittwochnachmittag beim Amtsgericht Nürtingen einer Haftrichterin vorgeführt worden. Diese erließ einen Haftbefehl. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen, unter anderem zum Motiv der Frau, dauern an.