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Der Brandschutz in der Köngener Zehntscheuer weist erhebliche Mämgel auf. Eine Spindeltreppe soll als neuer Fluchtweg dienen.

KöngenDer Köngener Gemeinderat hat 30 Jahre lang im Sitzungssaal der denkmalgeschützten Zehntscheuer getagt. Im Oktober 2018 stellte das Landratsamt Esslingen allerdings bei einer Brandverhütungsschau erhebliche Mängel fest. Es fehlte ein zweiter Fluchtweg. Deshalb untersagte das Landratsamt vorerst die Nutzung des Sitzungssaals und der Begegnungsstätte. Abhilfe soll einen Spindeltreppe als Fluchtweg schaffen.

Der zweite Rettungsweg aus dem Ratssaal und den Schulungsräumen wird derzeit über Leitern der Feuerwehr sichergestellt. Die Fenster sind jedoch wegen ihrer Größe aber nicht zum Anleitern geeignet. Daher sei gemäß dem Landratsamt eine Lösung zu erarbeiten. Ebenso sei eine Anleiterprobe der Feuerwehr für die Schulungsräume erforderlich, damit mögliche Maßnahmen ersichtlich würden. Ebenso gab es die Vorgabe, dass die Küche im Bereich der Theke brandschutztechnisch getrennt werden müsse. Dies könne durch feuerhemmende Türen mit Feststellanlage erfolgen.

Um die rasche Freigabe der beiden Räume zu erreichen und um die Küche brandschutzsicher zu machen, hatte die Verwaltung verschiedene Alternativen geprüft und diese auch bei Vorortbesprechungen mit einem Statiker, der Denkmalbehörde sowie mit der Baurechtsabteilung des Landratsamtes vorgestellt.

103 000 Euro muss die Gemeinde investieren, um den Brandschutz in der Zehntscheuer schnellstmöglich sicher zu stellen. Dazu kommen nochmals knapp 20 000 Euro Planungskosten für Statiker und das Archtitektenhonorar. Als notwendige Bauleistungen sind für den Sitzungssaal ein Notausstiegsfenster mit einer lichten Weite von mindestens 60 Zentimetern geplant sowie eine gekoppelte Spindeltreppe für beide Geschosse. So kann die Rettung nach außen aus dem Ratssaal und aus der Begegnungsstätte erfolgen. Die Spindeltreppe wird außen an dem historischen Gebäude angebracht. Das sorgte nicht gerade für Begeisterungsstürme im Gemeinderat.

„Schön ist zwar anders, aber Sicherheit geht vor“, merkte Stefan Eisenhardt (CDU) an. Bürgermeister Otto Ruppaner sagte: „30 Jahre lang war es kein Problem, jetzt zwingen uns die Brandschutzverordnungen zu ungeplanten Ausgaben.“ Die Verwaltung reichte die Vorschläge beim Landratsamt ein und bekam eine positive Rückmeldung. Einige Auflagen sind aber noch zusätzlich zu erfüllen, damit die Freigabe der Räume mit den auszuführenden Bauarbeiten erteilt werden kann. Die Bauarbeiten sollen nach der Genehmigung des gestellten Bauantrags unverzüglich beginnen.