Birkenstock – die Gesundheitslatsche von einst ist zur Goldgrube geworden. Foto: dpa/Roland Weihrauch

Für den französischen Multimilliardär Bernard Arnault wird die deutsche Traditionsfirma Birkenstock zur Goldgrube. Das liegt vor allem an geschicktem Marketing, meint unser Finanzkorrespondent Hannes Breustedt.

Meine Villa, meine Jacht, meine Birkenstocks: Ausgerechnet die Öko- und Gesundheitslatsche von früher hat sich zum Objekt der Begierde für reiche Promis und Influencer entwickelt. Das ist bemerkenswert, denn am Produkt hat sich nicht viel verändert. Die Erfolgsgeschichte handelt vor allem von geschicktem Marketing. Beim Börsengang wird Birkenstock für seine Eigentümer um den französischen Luxus-Mogul Bernard Arnault nun zur Goldgrube werden.

Wie schon beim Kofferhersteller Rimowa, den LVMH Anfang 2017 zu 80 Prozent übernahm, erkannte Arnault gut das Potenzial einer deutschen Traditionsfirma. Über Kollaborationen mit großen Modehäusern wie Dior, die in limitierter Auflage teuer vermarktet und von Stars zur Schau getragen werden, wurde gezielt ein exklusives Image aufgebaut.

Barbie-Boom gibt Birkenstock Rückenwind

Der Zeitpunkt für das Aktienmarktdebüt von Birkenstock scheint günstig: Seit dem von hoher Inflation, rasant steigenden Zinsen und heftigen Kursverlusten geprägten Krisenjahr 2022 halten sich Firmen stark mit Börsengängen zurück, doch der Markt dürfte im zweiten Halbjahr wieder Fahrt aufnehmen.

Der Barbie-Boom gibt Birkenstock jetzt sogar noch zusätzlich Rückenwind. Für den erfolgsverwöhnten Arnault – laut Forbes mit einem geschätzten Vermögen von knapp 230 Milliarden Dollar nach Tesla-Chef Elon Musk der zweitreichste Mensch der Welt – könnte es kaum besser laufen.