In Kirchheim unter Teck stand das Wasser mehr als kniehoch. Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat

Polizei und Feuerwehr im Dauereinsatz: Extreme Unwetter haben am Mittwoch im Kreis Esslingen gewütet. Besonders betroffen waren Nürtingen und Kirchheim unter Teck.

Esslingen - Extreme Gewitter mit Starkregen und Hagelschauer im Kreis Esslingen haben am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag für überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume gesorgt. Polizei und Feuerwehr waren im Dauereinsatz.

Am Mittwochabend sind in der Zeit ab 17.45 Uhr bis kurz nach Mitternacht mehrere Gewitterzellen über die Landkreise Reutlingen, Tübingen, Esslingen und den Zollernalbkreis mit zum Teil unwetterartigen Niederschlägen hinweggezogen. Durch die Niederschläge mit bis zu tennisballgroßen Hagelkörnern wurden mehrere Häuser und Fahrzeuge in allen vier Landkreisen beschädigt. Weiterhin wurden fünf Personen im Zusammenhang mit dem Unwetter zum Teil schwer verletzt, im Kreis Esslingen gab es nach Angaben der Polizei aber keine Verletzten. Am Flughafen Stuttgart musste der Flugbetrieb mehrfach eingestellt werden. In der Hauptphase des Unwetters zwischen 18 Uhr und 20 Uhr gingen alleine in der Notrufzentrale des Polizeipräsidiums Reutlingen knapp 400 Anrufe ein.

A8 muss gesperrt werden

Die Ortsdurchfahrt in Kirchheim unter Teck wurde überflutet, die Feuerwehr musste die Straße komplett sperren. Mehrere Unterführungen im Stadtgebiet wurden ebenfalls überflutet und liefen voller Schlamm. Teilweise wurden sogar Autos vom Wasser mitgerissen. Auch die Autobahn war betroffen: Die A8 musste auf der Höhe von Kirchheim zeitweise gesperrt werden. Hochwasser und auch Hagel lag dort auf allen Fahrspuren.

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In Privathäusern und auch in Geschäften in der Innenstadt gab es mehrere Wassereinbrüche und vollgelaufene Keller. Am Burggraben beim Marstallgarten sowie am Ötlinger Bahnhof wurde jeweils ein größerer Baum entwurzelt. Darüber hinaus, so berichtet die Stadt, seien mehrere größere Schäden entstanden. Verletzte habe es aber nicht gegeben. Die Feuerwehr war allein in Kirchheim mit 29 Fahrzeugen und 172 Wehrleuten im Einsatz.

Vier Zentimeter große Hagelkörner in Nürtingen

Ein heftiger zwanzigminütiger Hagelschauer führte im Nürtinger Teilort Reudern zu Schäden an Autos, Überdachungen und Fensterscheiben. Auch Gärten und Bäume wurden beschädigt. Die Hagelkörner waren bis zu vier Zentimeter groß und wurden von starkem Regen begleitet. Für die Kernstadt Nürtingen galt eine Unwetterwarnung der roten, also zweithöchsten Stufe. „Wir kamen daher im Vergleich zur Region Tübingen und Reutlingen, wo eine Unwetterwarnung der höchsten Stufe galt, noch glimpflich davon“, sagte Clint Metzger von der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Nürtingen. Das Unwetter betraf Nürtingen vor allem in der Zeit von 18.30 Uhr bis 19.15 Uhr. Die Kernstadt war nur von moderatem Regen und Hagel betroffen. Die stärksten Auswirkungen gab es im Stadtteil Braike und, wie bereits erwähnt, in Reudern. Insgesamt verursachte das Unwetter leichtere Schäden an Autos durch den Hagel und abgebrochene Äste sowie vollgelaufene Keller und Tiefgaragen. Zudem war der Saubachtunnel überflutet und wurde gesperrt, ist seit Donnerstagvormittag aber wieder passierbar. Die Feuerwehr Nürtingen war mit allen Abteilungen im Einsatz. Insgesamt wurden dort 63 Einsätze gefahren.

Auto wird in Wendlingen von einem Baum getroffen

Das Unwetter zog auch über den Wendlinger Stadtteil Bodelshofen und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Ein Auto wurde von einem Baum getroffen. Die Fahrerin blieb unverletzt, erlitt aber einen Schock. Das Hofgut mit dem historische Reiterhof wurde kniehoch von Wasser und Hagel überspült.

Weitere Unwettermeldungen kamen aus den Gemeinden Bempflingen, Großbettlingen, Altdorf, Ebersbach an der Fils, Hochdorf, Beuren, Reichenbach, Notzingen, Leinfelden-Echterdingen und Baltmannsweiler.