Matchwinner Will Cherry Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Was für ein Basketball-Krimi: Mit der allerletzten Aktion trifft Will Cherry zum Sieg der Ludwigsburger – aber die Trainerfrage bleibt weiter offen.

Die MHP-Arena in Ludwigsburg ist am Samstagabend zum Tollhaus geworden. In letzter Sekunde traf Will Cherry von den MHP Riesen mit einem Drei-Punkte-Wurf zum 81:78(45:37-)Sieg gegen Würzburg in der Basketball-Bundesliga und untermauerte damit den Anspruch auf einen Play-off-Platz. Dabei hatte im letzten Viertel schon die siebte Niederlage in den letzten acht Spielen gedroht, als die Gäste aus Franken vor den 3945 Zuschauern in der fast ausverkauften MHP-Arena 160 Sekunden vor dem Ende 76:70 geführt hatten.

In der dramatischen Schlussphase brachte Kapitän Yorman Polas Bartolo die Riesen zwölf Sekunden vor Schluss 78:76 in Front, doch Würzburgs Stanley Whittaker glich vier Sekunden vor Ende nochmals aus. Und dann der Krimi mit der Schlusssirene und dem so genannten „Buzzer Beater“. „Ja, da fühlt sich gut an“, sagte Cherry, auch wenn er zugab: „Ich hatte zuletzt noch zu viele Schwankungen in meinem Spiel.“ Am Samstag war er mit 17 Punkten aber bester Werfer seines Teams. In dem enttäuschten vor allem die Leistungsträger Jhonatan Dunn (7 Punkte) und Prentiss Hubb (2), der völlig von der Rolle ist. Dagegen präsentierten sich auf Würzburger Seite die beiden Spielmacher Cameron Hunt (21) und eben Whittaker (16) in blendender Form und hätten den Ludwigsburgern fast eine schmerzliche Niederlage zugefügt.

Die wäre auch für Riesen-Coach Josh King ein großer Rückschlag gewesen, dessen Vertragsverlängerung nach wie vor in den Sternen steht. Der Verein will die restlichen vier Spiele der Hauptrunde und natürlich auch die Platzierung abwarten, ehe es in konkrete Gespräche geht. Der Vorsitzende Alexander Reil sagt: „Er bleibt unser erster Ansprechpartner.“ Aber möglicherweise nicht der einzige. Die Verantwortlichen hören sich inzwischen zumindest nach Alternativen um.

Nächster Gegner erzielt 123 Punkte

Und am Mittwoch (20.30 Uhr) wartet schon das nächste Heimspiel gegen den Mitteldeutschen BC. Auf dem Papier eine vermeintlich leichte Aufgabe. Doch der nächste Gegner hat zum Debüt seines neuen Trainers Ingo Freyer am Samstag aufhorchen lassen: Mit einem 123:80-Sieg gegen die Towers Hamburg. Wenn das keine Warnung ist.