Die Studierenden stellen in Baltmannsweiler ihre digitalen Konzepte vor. Foto: Krytzner - Krytzner

Die Gemeinde Baltmannsweiler möchte ihr mediales Erscheinungsbild auffrischen. Deshalb haben Bürgermeister Simon Schmid und die Gemeinderäte Studierende der Hochschule für Kommunikation und Gestaltung beauftragt, Ideen für die Schurwaldkommune zu entwickeln.

Von Thomas Krytzner

Baltmannsweiler - Vor fast einem Jahr ging die Gemeinde Baltmannsweiler mit der Hochschule für Kommunikation und Gestaltung in Stuttgart eine Kooperation ein. Studenten sollen neue Konzepte für das digitale Erscheinungsbild entwerfen, lautete die schlichte Aufgabe. Dabei war dieser Auftrag gar nicht so schlicht, wie sich bei der Präsentation im Kulturzentrum herausstellte. Bürgermeister Simon Schmid stellte fest: „Es ist wichtig, dass sich Kommunen auf die digitale Welt einstellen.“

Die Entscheidung des Gemeinderates, Baltmannsweiler ein neues mediales Design zu verpassen, fand weit über die Ortsgrenzen hinaus Anklang. Außerdem gab es Fördermittel. Die Studierenden erfassten nach den Worten ihrer Professorin Christiane Nowottny zunächst den Ist-Zustand. Sie sollten das Image der Kommune bewerten. Im zweiten Schritt befragten die Studierenden die Bürger und sie recherchierten vor Ort. Erst dann kamen die Designer ins Spiel, um das digitale Bild der Gemeinde zu erneuern.

Tassen und Kugelschreiber

Die Resultate wurden nun am Mittwoch im Rahmen einer Ausstellung im Kulturzentrum der Bevölkerung vorgestellt. „Für die Studenten ist dies zugleich auch die Abschlussprüfung“, erklärte Nowottny. In der Präsentation wurden den Bürgern zehn Konzepte und diverse Vorschläge für Gemeindeaktionen vorgestellt. Die Präsentationen waren sehr umfassend, manchmal auch detailverliebt. So präsentierten die Designer nicht nur den neuen Auftritt der Gemeinde in der digitalen und sozialen Medienwelt, sie hatten auch einige Gimmicks wie Tassen, Kugelschreiber oder Grußkarten dabei.

Nicht nur das Dorfbild soll aufgepeppt werden. Die Studierenden stellten im Kulturzentrum auch einige Neuerungen und Aktivitäten für Baltmannsweiler vor. Mit einem Imagefilm für die Gemeinde wollen Oliver Fritz und Ricardo Baptista Ferreira mehr Touristen nach Baltmannsweiler locken. Der Film gibt Auskunft über den Ort, die Landschaft und Aktivitäten. Steffen Hess und Marlene Kogel setzen auf die sportliche Bevölkerung. Ihnen schwebt ein Spendenmarathon mit dem Fahrrad vor. Laureen Reck und Elisabeth Rösch stellten eine News-Box vor. Diese soll Neubürgern zeigen, was Baltmannsweiler alles zu bieten hat.

Eine Neuerung wäre auch der Familienkalender, den Sabrina Bauermeister und Pia Steinhilber vorstellten. In diesem Kalender, der an jede Familie in der Gemeinde geht, sind allgemeine Ortstermine eingetragen. Bebildert wird er mit Fotos aus den Ortsteilen. Tierisch könnten die Dorfnachrichten werden. Michaela Lutz und Rebecca Ruchay gaben dem „Blättle“ ein neues Federkleid. Dabei soll ein Spatz samt Sohn in Baltmannsweiler einziehen und sich auf die Suche nach Neuigkeiten rund um die Gemeinde machen. Die neu gestalteten Dorfnachrichten sollen dann nicht nur als Printversion, sondern auch online verfügbar sein. Caroline Rössle und Celine Tornow wollen mehr Besucher aus der Umgebung nach Baltmannsweiler einladen. Mit einem Infoblock, der Angebote, Rabatte und Informationen rund um die Gemeinde beinhaltet, sollen die Kommunikationswege neugestaltet werden. Für die Jugend im Dorf setzen sich die Studentinnen Jasmin Brüggemann und Lisa Schneider ein. Ihr Konzept sieht einen Platz n der Gemeinde vor, an dem die Jugendlichen Freunde treffen oder Partys veranstalten können.

BMX-Bahn schafft Identität

Die beiden Absolventinnen der Hochschule haben dabei dem Ortsjugendhaus einen neuen Anstrich verliehen und zugleich einen neuen Namen nebst modernem Logo kreiert. Nick Stäbler und Romina Vetter setzen auf Extreme. Dabei soll die BMX-Bahn ein neues Lebensgefühl und damit eine Identität bekommen. „Baltmannsweiler kann extrem cool sein“, finden die zwei. Eine Schanze auf der BMX-Bahn soll es richten. Nun liegt die Entscheidung bei der Gemeinde und dem Gemeinderat, welche Ideen und Vorschläge realisiert und umgesetzt werden.