Die Beatles of Baltemore machen souverän weiter - zur Freude der Fans und nepalesischer Frauen. Foto: Stotz Quelle: Unbekannt

Der Verein zur Förderung von Frauenprojekten in Nepal - Mahadevi Baltmannsweiler hat am Samstag zu seinem vierten Benefizkonzert mit der Band Beatles of Baltemore eingeladen. Rund 150 Besucher erlebten die Gruppe, deren Fortbestand nach dem Tod ihres Mitmusikers Bernd Scholer fraglich gewesen war, im ausverkauften Bürgerhaus Hohengehren in bestechender Form. Der Erlös des Konzerts kommt einer Frauenschule in Nepal zugute.

Von Peter Stotz

Ein glasklar gespielter Riff, Auftakt des Beatles-Klassikers „A Hard Day‘s Night“, markierte den Beginn eines langen Abends, der für Fans der Beatles of Baltemore, Liebhaber souverän gecoverter Rock- und Pop-Klassiker wie auch die Gastgeber sehr erfreulich verlief. Der Verein zur Förderung von Frauenprojekten in Nepal - Mahadevi Baltmannsweiler hatte zu seinem vierten Benefizkonzert zur Unterstützung seiner Arbeit in das Bürgerhaus Hohengehren eingeladen. Vereinsvorsitzender Detlef Gründel strahlte angesichts eines mit rund 150 Besuchern ausverkauften Hauses.

Helmut Pöpplen, der Schlagzeuger der Band, sah im Publikumsandrang auch eine Bestätigung für eine Entscheidung, mit der sich die Lokalmatadoren längere Zeit beschäftigt hatten. Nach dem Tod ihres Mitmusikers Bernd Scholer im vergangenen Juli war es zunächst fraglich, ob die Band weiter bestehen würde. „Wir haben aber sehr viel Aufmunterung bekommen und ich denke, es wäre auch in seinem Sinn gewesen, weiter zu machen“, sagte Pöpplen.

Für Bernd Scholer kam Gitarrist Ernst Silberhorn auf die Bühne, ein Mitstreiter aus früheren Tagen, der mit markantem Spiel und routiniertem Gesang bei ausgefeilten, mehrstimmigen Sätzen Akzente setzte. Spielfreude und gute Laune prägte den gesamten Auftritt der Band, die garniert mit reichlich Bühnennebel einen souveränen Ritt durch die vergangenen 40 Jahre Rock- und Popgeschichte absolvierte.

Der Reinerlös des Konzerts von nach Gründels Schätzung etwa 1000 Euro kommt einer Frauenschule in der Stadt Patan nahe der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu zugute, die der Verein seit neun Jahren unterstützt. Mit den Überweisungen des Vereins werden dort Alphabetisierungskurse für Frauen finanziert. „Bildung ist der wichtigste Schlüssel für den Weg aus der Armut“, beschrieb Gründel. Das Geld komme ohne Abzüge dort an, da es ausschließlich über vertrauenswürdige, nichtstaatliche nepalesische Helfer fließe. Rund 350 Frauen haben laut Gründel bislang mit der Unterstützung des Vereins Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt. Vor einigen Jahren sind „als zweiter Schritt auf dem Weg aus der Armutsfalle“, wie Gründel sagte, Basiskurse für eine Berufsausbildung als Näherin und Schneiderin dazu gekommen, die bislang rund 100 Frauen absolviert haben. „Die Frauen bekommen das nicht geschenkt, sondern zahlen auch eine gewisse Gebühr für die Ausbildungskurse. Wir treten da nicht gönnerhaft auf. Das ist ein wichtiger Grundsatz für die Entwicklungszusammenarbeit“, betonte Gründel.