Von Thomas Krytzner

Die Haushaltssatzung sowie der Haushaltsplan 2017 sind vom Tisch. Die Baltmannsweiler Räte stimmten zudem auch den Wirtschaftsplänen der Eigenbetriebe Wasserversorgung und Kulturzentrum zu. Für den Neubau des Rathauses in der Ortsmitte bewilligte das Ratsrund 1,057 Millionen Euro und liegt damit über 300 000 Euro unter Plan.

Das gibt es auch nicht alle Tage: Gerechnet hatte die Gemeindeverwaltung mit rund 1,4 Millionen Euro Baukosten für das zweite Vergabepaket. Die eingegangenen Angebote lagen jedoch deutlich darunter, bei etwas über 1 Million. Marc Konzi vom Architekturbüro Zoll in Stuttgart überbrachte die frohe Kunde. Insgesamt zehn Gewerke waren ausgeschrieben und die mitbietenden Firmen hatten im Februar Zeit, ihre Angebote einzureichen. Der Architekt berichtete, dass 97 Prozent aller Arbeiten für das neue Rathaus ausgeschrieben sind. Bei der Vergabe für die Klinkerfassade gab es zudem eine beschränkte Ausschreibung, da diese Technik recht anspruchsvoll ist. In seinen Ausführungen gab Konzi auch den Baufortschritt bekannt: „Das Rathaus wächst. Momentan wird der Keller verdichtet und die Leitungen für Regenwasser und Wasser gelegt.“ Zwar seien durch die Klärung der Styroporabfälle rund drei Wochen Verspätung zu verzeichnen, aber mit derzeit acht Mann auf der Baustelle soll der Zeitplan eingehalten werden. „Zeitweise gab es durch die anfahrenden Lastwagen Behinderungen auf der vorbeiführenden Straße“, führte der Architekt weiter aus, aber jetzt sei man soweit fortgeschritten, dass es kaum noch Störungen im Verkehr gäbe.

Bürger mit einbezogen

Der weitere Plan sieht nun vor, dass kurz vor Ostern die Decke über dem Erdgeschoss fertiggestellt ist. Ende Mai soll der Rohbau, gemäß Marc Konzi, stehen und Anfang Juni gäbe es das Richtfest mit öffentlicher Baustellenbesichtigung. Lob kam aus den Reihen der Ratsherren. So bestätigte Martin Wieland (Bündnis90/Die Grünen): „Ich habe den Eindruck, dass auf der Baustelle hart gearbeitet wird - sogar am Samstag.“ Wieland erwähnt auch die vielen interessierten „Bauexperten“, die sich täglich um die Baustelle scharen. „Alles läuft gut.“ Aus der gleichen Partei gab es auch Komplimente für die Kostenberechnung. So titelte Peter Röser die Planung als solide, mahnte aber: „Das Bauvorhaben soll aber möglichst nachtragsfrei bleiben.“

Bei der Ortskernsanierung hatte die Gemeindeverwaltung vor allem ansässige Bürger in die Planung mit einbezogen. Die Bilanz der Verwaltung ist positiv. Aus Sicht der Verwaltung sei es im engen Dialog mit den Bürgern und dem Gemeinderat gelungen, ein Konzept zu entwickeln, das die Ortsmitte attraktiv gestaltet. So wünschten sich die Anwohner vor allem genügend Parkplätze für Autos und Fahrräder und eine ansprechende Beleuchtung auf dem Marktplatzareal. Der Oberflächenbelag soll auf Wunsch der Bürger barrierefrei sein und die Sicherheit für den vorbeiführenden Schulweg gewährleistet sein. Die geplante Bushaltestelle beim Marktplatz und eine Pkw-Ladestation für E-Mobilität sollen die neue Ortsmitte ebenfalls beleben. Rund 1,2 Millionen Euro kostet die Sanierung. Der Bund und das Land fördern diese Maßnahme mit 175 000 Euro. Der Baustart ist für August/September 2017 geplant; mit knapp sieben Monaten Bauzeit für die beiden Module wird gerechnet. Die Räte stimmten dem Bauvorhaben und der Finanzierung mehrheitlich zu.