Weil Unbekannte unverzichtbare Kabel für den Zugfunk der Bahn durchtrennten, kam es zu großflächigen Ausfällen. Foto: AFP/JOHN MACDOUGALL

Durch einen Sabotage-Anschlag auf wichtige Kabelverbindungen der Bahn stand vor zwei Wochen der Schienenverkehr in weiten Teilen Norddeutschlands still. Nun hat das Bundeskriminalamt im Bereich der Beschädigungen ermittelt.

Vor zwei Wochen kommt es zu großflächigen Ausfällen im Zugverkehr in Norddeutschland. Der Grund: Sabotage. Nun hat das Bundeskriminalamt (BKA) laut Mitteilung der Bundespolizei in Berlin im Bereich der Beschädigungen ermittelt.

Die Untersuchungen des BKA begannen am Freitagmorgen an der S-Bahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Friedrichsfelde Ost und Wartenberg im Ostteil Berlins. An dieser Strecke und in diesem Bereich - zwischen den Bahnhöfen Gehrenseestraße und Hohenschönhausen - waren die Kabel zerstört worden. Die S-Bahn hatte eine Unterbrechung des Verkehrs wegen des dortigen Polizeieinsatzes zuvor angekündigt.

Sprecherin will Grund für die BKA-Ermittlungen nicht bestätigen

Eine Sprecherin der Bundespolizei wollte den konkreten Grund für die BKA-Ermittlungen nicht bestätigen, und verwies auf die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Die hatte kürzlich die Ermittlungen zu den Sabotageakten übernommen und das BKA eingeschaltet. Grund waren mögliche verfassungsfeindliche Hintergründe. Deutschlands oberste Anklagebehörde kann bei Taten von übergeordneter Bedeutung die Zuständigkeit an sich ziehen.

In Berlin und Herne (Nordrhein-Westfalen) waren in der Nacht zum 8. Oktober unverzichtbare Kabel für den Zugfunk der Bahn durchtrennt worden – mit verheerenden Folgen: Der Schienenverkehr stand über Stunden in weiten Teilen Norddeutschlands still. Der Staatsschutz in NRW ging von einer „politisch motivierten Tat“ aus.