Die Verdächtigen sollen erbeutete Autos europaweit im Wert von 1,7 Millionen Euro verkauft haben. (Symbolfoto) Foto: dpa/Boris Roessler

Nach internationalen Ermittlungen sind die Behörden in Baden-Württemberg gegen eine europaweit agierende Hehlerbande vorgegangen. Vier Tatverdächtige wurden festgenommen.

Die Behörden in Baden-Württemberg sind gegen eine europaweit agierende Hehlerbande vorgegangen, internationale Ermittlungen waren dem vorausgegangen. Vier Tatverdächtige im Alter zwischen 35 und 38 Jahren wurden festgenommen, sie kamen in Untersuchungshaft. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Ravensburg mit.

Die mutmaßlichen Täter verkauften erbeutete Autos europaweit im Wert von 1,7 Millionen Euro. Gegen 20 weitere Verdächtige wird ermittelt. Auch Drogenhandel wird ihnen vorgeworfen.

Aufmerksam wurden die Behörden auf die deutsch-serbische Bande, als eines ihrer Mitglieder 2021 versucht haben soll, einen rechtswidrig erlangten Wagen in Stuttgart zu verpfänden. Die Behörden ermittelten daraufhin ein Jahr lang verdeckt. Die Bande soll zumindest seit März 2019 aktiv gewesen sein.

Fahrzeuge manipuliert und anschließend verkauft

Die Täter verschafften sich die hochpreisigen Autos den Angaben zufolge durch Diebstahl, Unterschlagung und Betrug. Die Fahrzeuge wurden technisch manipuliert und im Anschluss mit Gewinn im Inland und europäischen Ausland verkauft. Es handelte sich um mindestens 27 Autos im Wert von 1,7 Millionen Euro.

Während der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die mutmaßlichen Täter auch mit illegalen Drogengeschäften Geld verdienten. Mehrere Verdächtige handelten demnach im großen Stil mit Marihuana, Haschisch und Kokain. Bei den Durchsuchungen in Ravensburg und im Umland Anfang Dezember wurden zahlreiche Drogen, zehntausende Euro Bargeld und ein Auto beschlagnahmt.

Gegen die vier Festgenommenen wurde bereits im März Anklage erhoben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Drogenhandel, Bandenhehlerei und Urkundenfälschung vor. An den komplexen Ermittlungen waren auch serbische und schwedische Behörden sowie die europäische Polizeibehörde Europol beteiligt.