Die Erdgasspeicher in Deutschland hatten bereits Ende September die Füllstandsmarke von 95 Prozent vorzeitig erreicht. (Symbolbild) Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Vor Beginn der Heizperiode sind die deutschen Gasspeicher fast voll. Das Umweltministerium sieht dennoch „Restrisiken“.

Vor dem Start der Heizperiode in Baden-Württemberg hat Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) die Menschen zum Energiesparen aufgerufen. Walker sagte in Stuttgart, wichtig sei, so effizient zu heizen wie möglich. „Mit wenigen Maßnahmen wie Stoßlüften, Entlüften von Heizkörpern, Temperaturabsenkung in der Nacht oder einem hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage lassen sich viel Energie und Geld sparen, ohne Komfort zu verlieren.“ Knapp 40 Prozent der Wohnungen im Land werden laut Mitteilung mit Gas beheizt. Somit sei Gas nach wie vor der auf dem Markt dominante Energieträger zur Wärmeerzeugung.

Die Erdgasspeicher in Deutschland hatten bereits Ende September die Füllstandsmarke von 95 Prozent vorzeitig erreicht. Eine im vergangenen Jahr während der Gaskrise eingeführte Verordnung sieht vor, dass die Speicher bis zum 1. November zu 95 Prozent gefüllt sein sollen. Damit sind die Gasspeicher in diesem Jahr schneller befüllt worden als vor einem Jahr. Die 95-Prozent-Marke war im vergangenen Jahr am 13. Oktober erreicht worden.

Nach Angaben von Walker verbleiben jedoch „Restrisiken“

Nach Angaben von Walker verbleiben jedoch „Restrisiken“. Anfang Oktober kam es etwa zu geringeren Gasflüssen aus Norwegen nach Deutschland aufgrund von Wartungsarbeiten. Aktuell falle eine Pipeline zwischen Estland und Finnland aus. Ein weiterer Risikofaktor sei die Lage in Aserbaidschan.

Walker sagte, der Kraftakt, Putins Kriege nicht mehr mitzufinanzieren, sei gelungen. „Die Ausgangslage für den Winter 2023/2024 ist deutlich besser als vor einem Jahr.“ Die Versorgungssicherheit sei gewährleistet, aber das Versorgungssystem über Pipelines und LNG-Terminals bleibt verletzlich. „Umso wichtiger ist, dass wir nicht nur von der Belieferung von Autokratien unabhängig werden, sondern von fossilen Brennstoffen insgesamt.“