Der bestehende Weg (links) auf der Westseite der Stadtbahn-Haltestelle Esslinger Straße in Fellbach wird für Radfahrerende ausgebaut. Foto: Dirk Herrmann

In Fellbach (Rems-Murr-Kreis) hat der Ausbau der fünf Haltestellen für die neuen 80-Meter-Züge der Stadtbahn begonnen. An der Esslinger Straße müssen sich Radfahrende an eine neue Streckenführung gewöhnen.

Wenn die S-Bahn-Verbindung zwischen Waiblingen und Stuttgart mal stockt oder gar komplett ausfällt, wie in den elf Wochen ab 12. Mai bis in die Sommerferien, gewinnt die Stadtbahn in Richtung Landeshauptstadt auch für Berufspendler aus dem Remstal eine enorme Bedeutung.

Fünf Stadtbahn-Haltestellen in Fellbach

In Fellbach als westlichstem Vorposten des Rems-Murr-Kreises befinden sich gleich fünf Haltestellen der Linien U 1 beziehungsweise U 16. Diese Stationen müssen im Zuge der Umstellung auf die künftig doppelt so langen 80-Meter-Stadtbahnen ebenfalls verlängert werden. Noch in sehr weiter Ferne befindet sich dabei die Umgestaltung der Endhaltestelle Lutherkirche: Der Fellbacher Gemeinderat hat kürzlich den Weg frei gemacht für eine Verschiebung um circa 100 Meter gen Westen auf Höhe der Mauer des alten Fellbacher Friedhofs. Das wiederum ermöglicht die erhoffte Neugestaltung des Kirchplatzes. Die Grundsatzentscheidung steht also, bis die Pläne detailliert durchgearbeitet sind und die Bagger anrücken, dürften aber noch Jahre vergehen.

Deutlich weiter ist die Haltestelle davor an der Schwabenlandhalle. Die Entfernung zwischen dieser Station und der vorverlegten Endhaltestelle beträgt somit künftig übrigens nur noch circa 250 Meter, doch eine Zusammenlegung der beiden Haltestellen fand weder bei der Stadt noch bei der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) Gefallen. Dort, auf Höhe des Best Western Hotels, sind die Umbauarbeiten bereits sichtbar in Gang. Der Stadtbahnbetrieb wird grundsätzlich aufrecht erhalten, es kommt jedoch zu Beeinträchtigungen im Rad- und Fußgängerverkehr. Der östliche Überweg über die Gleise an der Haltestelle ist bis voraussichtlich Juni teilweise gesperrt oder nur eingeschränkt nutzbar. Umleitungen für den Fuß- und Radverkehr zur Haltestelle sind verfügbar und ausgeschildert.

Noch 13 Wochen Einbahnstraßenregelung

Weil die Tainer Straße für die Lagerung von Baumaterial sowie für Baumaschinen benötigt wird, sind dort halbseitige Sperrungen sowie Umleitungen für den Busverkehr erforderlich. Bereits seit gut einer Woche ist die Tainer Straße in Richtung Westen, also zur Esslinger Straße hin, zu einer Einbahnstraße erklärt worden. Von der Esslinger Straße her ist derzeit keine Einfahrt in die Tainer Straße mehr möglich. Dies wird auch noch circa 13 Wochen der Fall sein.

Die weiteren Fellbacher Stationen werden sukzessive ausgebaut – als nächstes dran ist die Haltestelle Höhenstraße, dort ist bereits eine Spur in Richtung Bad Cannstatt gesperrt. Etwas komplizierter gestaltet sich die Umgestaltung der Haltestelle Esslinger Straße. Durch den Umbau entsteht eine lediglich 1,80 Meter breite Engstelle auf dem Gehweg entlang der Gleise direkt an der Esslinger Straße. Künftig muss deshalb der Radverkehr auf die Westseite der Schienen verlagert werden, der dortige Geh- und Radweg wird auf 2,50 Meter erweitert. Nördlich der Zufahrt zum Gartenmarkt Pflanzen Kölle wird zudem eine neue Querungsmöglichkeit für den Fuß- und Radverkehr gebaut, „damit entsteht nur ein sehr geringer Umweg für die Radfahrenden“, heißt es in der schriftlichen Erläuterungen des Stadtplanungsamts.

Täglich 15 600 Fahrzeuge auf der Esslinger Straße

Ausgeschlossen ist die ebenfalls untersuchte Variante eines Mischverkehrs mit Radlern auf der Esslinger Straße. Grund: Dort sind 50 km/h erlaubt, außerdem sind rund 15 600 Fahrzeuge täglich unterwegs, bei circa 1560 Fahrzeugen in der Spitzenstunde. Der Radverkehr muss deshalb getrennt vom Autoverkehr geführt werden.