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Um Bienen, Wespen, Käfern und Co. einen Unterschlupf zu bieten, in dem die Tiere nisten und überwintern können, haben sich Kinder beim Altbacher Ferienprogramm der SPD ans Werk gemacht. In der Kleingartenanlage haben sie Insektenhotels gebaut.

AltbachIn der freien Natur werden die artgerechten Lebensräume für Insekten durch Menschenhand immer knapper, das gefährdet zunehmend die Artenvielfalt. Nützlinge wie Bienen, Wespen, Käfer oder auch Schmetterlinge sorgen für die Bestäubung und Befruchtung von Blumen und Obstbäumen, fressen Schädlinge wie Blattläuse und sind selbst gleichzeitig wichtige Nahrung für Vögel oder auch Frösche und Eidechsen. Immer mehr gehen ihnen allerdings die Möglichkeiten aus, einen Unterschlupf zu finden, in dem sie gleichzeitig nisten und überwintern können. Acht Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 14 Jahren haben beim Altbacher Ferienprogramm des SPD-Ortsvereins nun Abhilfe geschaffen. Charlotte, Anna-Lena, Julia, Caroline, Franziska, Jan, Nils und Louis haben fleißig Insektenhotels gebaut, die sie zuhause im Garten für die krabbelnden und fliegenden Gäste aufhängen oder aufstellen werden. Gewerkelt wurde dafür in der Altbacher Kleingartenanlage.

Marienkäfer mögen Tannenzapfen

Dort liegen an diesem Vormittag allerlei natürliche, unbehandelte Materialien bereit, um die Hotels für möglichst viele verschiedene tierische Gäste nutzbar zu machen. Erst einmal gilt es, das Gerüst aus Holz zusammenzunageln. Dafür wird fleißig gehämmert. Zweistöckig werden die Hotels, aufgeteilt sind sie in vier unterschiedlich befüllte Zimmer. Die Bambus- und Schilfrohre dienen, ebenso wie die Holzblöcke, in die Löcher unterschiedlicher Größe gebohrt wurden, den Bienen und Wespen als Zimmerausstattung. Auch Tannenzapfen liegen bereit. Die mögen unter anderem die Marienkäfer gerne. „Wenn die Zimmer fertig befüllt sind, werden sie zum Schluss noch durch einen Volierendraht vor Vögeln geschützt“, erklärt SPD-Gemeinderat Wolfgang Sperling.

Die Insektenhotels können im heimischen Garten an einem wettergeschützten Standort dann ganzjährige draußen gelassen werden. Damit die künftigen Bewohner auch Nahrung finden, sollten die Hotels in Reichweite von Wiesen und heimischen Blumen, Sträuchern, Bäumen und Wildkräutern aufgestellt werden. Wichtig ist zudem eine kleine Wasserstelle, am besten eignet sich dafür eine flache Schale.

Bei Charlotte, Julia und Anna-Lena (alle 10 Jahre alt) schreitet der Hotelbau flott voran: Konzentriert schlagen die Mädels die Nägel, die ihr Insektenhotel zusammenhalten, ins Holz. „Mein Opa hat auch so ein Insektenhotel im Garten. Da habe ich schon gesehen, wie die Bienen und Wespen in die Löcher gekrabbelt sind. Die haben sie dann auch verschlossen“, erzählt Anna-Lena, die wie alle Hotel-Bauer schon gespannt ist, wer am Ende ins eigene Werk einziehen wird. „Das macht Spaß, ein Insektenhotel zu bauen, so können wir was für die Tiere tun“, freut sich Charlotte.

Der elfjährige Jan sägt derweil schon die Bambus- und Schilfrohre für sein Hotel zurecht. Dazu misst er mit einem Meterstab pro Stück wie vorgegeben zehn Zentimeter ab: „Meine Oma hat ganz viele Hotels im Garten, da kommen Schmetterlinge, Käfer und Wespen. Die Wespen fliegen zum Beispiel in die Bambusrohre“, hat er beobachtet. Nils, zehn Jahre alt, hat sogar schon etwas Erfahrung mit Insekten gesammelt, denn für Ohrenzwicker habe er bereits einen Unterschlupf gebaut, erzählt er.

Isabel Mages, Mitglied im SPD-Ortsverein, hat die Idee zum Ferienprogramm beigesteuert: „Wir stehen für eine nachhaltige und ganzheitliche Ortsentwicklung, da gehört der Umweltschutz mit dazu“, sagt sie. Mit dem eigenhändigen Bau der Insektenhotels könne man dafür einen sichtbaren und nützlichen Beitrag leisten, zudem würden die Kinder möglichst frühzeitig für dieses wichtige Thema sensibilisiert. „Dazu macht der gemeinsame Bau in Teamarbeit auch einfach großen Spaß.“

Informationen rund um die Insektenhotels inklusive Bauanleitung findet man unter www.insekten-hotels.de