Inspektionen sollten eigentlich schnell gehen. (Symbolfoto) Foto: Pixabay

Wer hat sich schon mal gefragt, wie es ist, nach Ladenschluss in einem Autohaus zu sein? EZ-Reporterin Julia Theermann hat die Antwort.

Esslingen - Als Reporter kann es ja eigentlich ganz nützlich sein, wenn man sich so unauffällig verhalten kann, dass man vielleicht ein oder zwei Details mitbekommt, die man eigentlich nicht hätte hören sollen. Aber diese Fähigkeit ist der Schreiberin dieser Zeilen einmal fast zum Verhängnis geworden. Als sie ihren fahrbaren Untersatz einmal zur Inspektion brachte, wurde sie gefragt, ob es ihr etwas ausmache, im Gästebereich auf die Fertigstellung zu warten. Sie hatte sich schon darauf eingestellt, packte die Kurzgeschichte aus, an der sie gerade arbeitete, und begann zu schreiben.

Sie war so vertieft in ihre Geschichte, dass ihr erst nach einer Weile auffiel, dass die Popmusik, die das Autohaus die vorigen Stunden beschallt hatte, verstummt war. Als sie den offenen und gut einsehbaren Wartebereich schließlich verließ, um nach ihrem Auto zu fragen, traf sie fast der Schlag: Das Autohaus war leer.

Happy End mit Blumen

Offenbar hatte sich die Inspektion bis Ladenschluss hingezogen und niemand hatte ihr Bescheid gesagt. Die Autorin lief also „Hallo?“ rufend durch die Büros, doch auch dort war niemand anzutreffen. Ihr Smartphone hatte – natürlich – kaum noch Akku. Und das Telefon hinter dem Tresen konnte man nur mit einer Tastenkombination bedienen, die sie nicht kannte. Und wen hätte sie schon anrufen sollen?

Nachdem sie ein Weilchen winkend in die Überwachungskameras geschaut hatte, entschied sie sich schließlich, die Polizei zu rufen. Tatsächlich schafften es die Beamten, den Autohauschef zu kontaktieren. Der kam wenig später vorbei – mit einem Blumenstrauß – und entließ die Schreiberin dieser Zeilen in die Freiheit. Das Auto war im Übrigen schon lange fertig – und die Inspektion nach diesem Erlebnis kostenlos.