Im einen Moment ein schnurrendes Fellknäuel, im nächsten ein wildes Tier. Katzen können schnell ihre Laune ändern. Foto: Pixabay

Wie schnell eine Katze die Schnauze vom Streicheln voll haben kann, weiß wohl jeder Katzenbesitzer. EZ-Reporterin Julia Theermann hat kürzlich eine ganz neue Seite ihrer Fellnase kennengelernt.

Esslingen - Große Dinge kommen in kleinen Verpackungen. So ließe sich ein beliebter Ausspruch aus dem Englischen übersetzen. Diese Erfahrung dürften wohl sämtliche Mitarbeiter der Tierarztpraxis gemacht haben, in die die Schreiberin dieser Zeilen kürzlich ihre Katze brachte.

Das fragliche Fellknäuel ist knapp vier Kilo leicht, grau-getigert und insgesamt sehr schmächtig anzusehen. Mit ein Grund, warum der Tierarztbesuch überhaupt nötig war. Beim Öffnen des Transportkorbs auf dem Behandlungstisch der Praxis hatte sich der Tierarzt offenbar vom harmlosen Erscheinungsbild täuschen lassen – auch die erste Berührung verlief noch mit Schnurren und Streicheln.

Überraschung!

Doch kaum begann der Arzt mit seiner Untersuchung, startete die Katze eine Gegenwehr, auf die jeder Tiger hätte stolz sein können. Unter lautstarkem Protest und unter Einsatz der Krallen an allen vier Samtpfoten wehrte sich das Kätzchen gegen die Blutabnahme. Schließlich kapitulierte der Tierarzt und rief alle anwesenden Mitarbeiter – drei an der Zahl – um die kleine Kämpferin zu bändigen. Mit dicken Lederhandschuhen wurde das Tierchen festgehalten, damit der Arzt seine Arbeit verrichten konnte.

Die Autorin, etwas schockiert vom Verhalten ihrer Katze, kommt nicht umhin, trotzdem ein bisschen stolz darauf zu sein, wie gut sich ihre Mieze verteidigen kann, wenn es darauf ankommt. Jetzt geht es nur noch darum, dem Stubentiger klarzumachen, dass ein Besuch beim Tierarzt nicht zu dieser Art Situationen gehört. Nicht dass die Katze noch das Prädikat „besonders gefährlich“ in ihre Krankenakte geklebt bekommt, und sie zum Schrecken der Tierarztpraxis wird.