Immer mehr Menschen kaufen in den Tafelläden ein. Aber auch dort legen sie nur noch das Nötigste in ihren Einkaufskorb. Foto: dpa/Sebastian Gol/lnow

Ob Heizung, Sprit, Strom, Miete oder Lebensmittel – die Kosten kennen nur eine Richtung: nach oben. Immer mehr Menschen decken in den Tafel- und Diakonieläden ihren notwendigsten Bedarf. Und immer mehr Hilferufe erreichen die Beratungsstellen des Kreisdiakonieverbands.

Kreis Esslingen - Seit zehn Jahren lebt Matthias H. (Name geändert) in einer 85 Quadratmeter großen Drei-Zimmer-Wohnung im Kreis Esslingen. 450 Euro Miete zahlt er monatlich. Doch was auf den ersten Blick wie ein Schnäppchen aussieht, hat ihn fast in den Ruin getrieben. Das alte Haus wird mit Nachtspeicheröfen beheizt. 65 Euro hatte ihm der Stromversorger anfangs als monatliche Abschlagszahlung in Rechnung gestellt, 1800 Euro musste er am Jahresende nachzahlen. „Doch damals hatte ich gut verdient, da ging halt das Weihnachtsgeld dafür drauf.“ Doch dann habe er seine Mutter gepflegt, sei in Hartz IV gerutscht. Und die Stromrechnungen wurden aus für ihn rätselhaften Gründen immer höher. Obwohl er seit fünf Jahren nicht mehr heizt. Nachdem ein neuer, allerdings nur provisorischer Wärmemesser installiert wurde, gingen die Kilowattstunden zwar wieder etwas runter. „Dennoch zahle ich jetzt 150 Euro monatlich an Stromkosten. Und ich verdiene nur 1250 Euro.“