Mit den neuen Betriebssystemen iOS und iPadOS 15 setzt Apple auf eine genderneutrale Sprache. Mit Doppelpunkten sollen Personen in den Apps künftig geschlechterneutral behandelt werden.
Stuttgart - Apple setzt künftig bei Texten auf iPhones und iPads auf eine geschlechterneutrale Sprache: Mit dem neuen Betriebssystemen iOS und iPadOS sollen Bezeichnungen wie „Nutzer“ und „Entwickler“ genderneutral mit einem Doppelpunkt dargestellt werden. Auf dem iPhone wird dann beispielsweise Nutzer:in und Entwickler:in angezeigt.
Unter anderem der Blogger Carsten Knobloch hat die Änderungen beim Ausprobieren der Beta-Version von iOS 15 entdeckt. Beim Kurznachrichtendienst Twitter schreibt Knobloch: „iOS 15 gendert übrigens.“ Dazu hat der Blogger einen Screenshot hochgeladen, der zeigt, wie die genderneutrale Sprache umgesetzt wird. Demnach bezeichnet die Software die Personen aus einem Haushalt künftig nicht mehr als Bewohner und Eigentümer, sondern schreibt Bewohner:in und Eigentümer:in.
Bei den Apple-Fans ist die neue Funktion umstritten. Während einige den Tweet mit einem Daumen nach oben und „Nice, freut mich“ kommentieren, schreiben andere darunter „blöd“ und fragen: „Kann man das ausschalten?“ Einige Nutzer weisen zudem darauf hin, dass die Anwendung Apple Music bereits in der jetzigen iOS-Version die Lieblingssongs von Freund:innen empfiehlt.
iOS 15 soll im Herbst erscheinen
Apple bietet Entwicklern von iOS-Apps an, dass die iPhone-Software das Gendern automatisch übernimmt. Formulierungen sollen je nach Land bei iOS und iPadOS 15 geschlechterneutral angepasst werden, das geht aus einer Apple-Mitteilung an die Entwickler hervor. Demnach soll das Grammatik-Tool in den Basisfunktionen für Entwickler zum Abruf bereit stehen und für alle Apps verwendet werden können, die für iOS und iPadOS 15 programmiert werden.
Die neuen Mobilbetriebssysteme werden für kommenden Herbst erwartet. Im September stellt Apple vermutlich neue iPhone-Modelle vor, die dann zeitgleich mit dem neuen iOS erscheinen werden.