Der neue Chefarzt (links) spricht mit Landrat Heinz Eininger. Foto: Jürgen Holzwarth - Jürgen Holzwarth

In Nürtingen gibt es einen weiteren Chefarzt: Dr. med. Christoph Lutz leitet die neue Klinik für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin.

NürtingenIn Nürtingen gibt es einen weiteren Chefarzt: Der promovierte Mediziner Christoph Lutz leitet die neue Klinik für Gefäßchirurgie und -medizin. Er wirkt nicht nur am Aufbau dieser Abteilung mit, sondern auch an der Ausstattung eines Hybrid-Operationssaales, der im kommenden Jahr fertig werden soll. Nun wurde Lutz feierlich ins Amt eingeführt. Ab 1. Januar wird die neue Klinik nach und nach unter seiner Leitung ausgebaut.

Die Versorgungslücke des Landkreises auf dem Gebiet der Gefäßchirurgie werde nun geschlossen, betonte Landrat Heinz Eininger, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Medius-Kliniken ist. Bisher war die Klinik in solchen Fällen auf externe Kooperationspartner angewiesen. In den vergangenen Jahren hätten die Gefäßerkrankungen deutlich zugenommen. In den Medius-Kliniken Nürtingen, Kirchheim und Ruit konnten sie nur in beschränktem Umfang behandelt werden, so Eininger. Die Gefäßchirurgie sei zunehmend ein wichtiger Partner für Neurologie, Innere Medizin und Radiologie. „Die Einrichtung einer Klinik für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin ist daher für die Weiterentwicklung der hohen Behandlungsqualität an unseren Häusern nur ein logischer und wichtiger Schritt“, betonte der Landrat. Damit werde die Versorgung der über 530.000 Menschen im Landkreis gesichert.

Thomas A. Kräh, Geschäftsführer der Kliniken, freute sich ebenfalls, dass es gelungen war, Lutz als Chefarzt zu gewinnen. „Die Erweiterung des chirurgischen Leistungsspektrums um die Gefäßchirurgie ist für uns ein sehr wichtiger Schritt.“ Bis jetzt mussten die Menschen mit Gefäßerkrankungen nach Esslingen, nun könnten sie sich auch hier behandeln lassen. Rund 52. 000 Menschen im Jahr werden an den drei Standorten der Medius-Kliniken versorgt, als eine der wenigen Kreiskliniken schreibe sie schwarze Zahlen. Menschen mit chronischen Wunden, Durchblutungsstörungen, Krampfadern, Halsschlagaderverengungen oder Diabetischen Füßen könnten von der gefäßchirurgischen Versorgung erheblich profitieren. Das neue Angebot werde auch die Patientenbindung weiter stärken. Zudem wird an der Nürtinger Klinik gebaut: Kräh wartet auf die Baufreigabe für einen Trakt mit 72 weiteren Betten und zwei zusätzlichen OP-Sälen, einer davon ein Hybrid-OP. Im vierten Quartal 2020 soll letzterer zur Verfügung stehen, der Röntgen und OP vereint, das Bettenhaus im Laufe des Jahres 2021.

Ganz nach dem Slogan der Medius-Klinik „Vertrauen Können“ möchte auch Lutz, Jahrgang 1967, Vertrauen aufbauen und erhalten – unter den Patienten und den Kollegen. „Ich bin froh, Teil davon zu sein, und sehe mich in der Pflicht, entsprechende Erfolge zu tätigen“, sagte Lutz, der zuletzt Leitender Oberarzt der Rems-Murr-Kliniken war. Nun gelte es, die Herausforderung zu meistern, die neue Klinik aufzubauen und dafür geeignete Leute zu finden. Zwei davon sind bereits da: Mit Lutz fangen mit Sarah Bender und Anette Deckert zwei Gefäßspezialistinnen an der Medius-Klinik an.