Im März 2023 hatten die Flughafenbeschäftigten – hier ein Bild aus Stuttgart – zuletzt gestreikt. Foto: SDMG/SDMG

An diesem Donnerstag, 1. Februar, soll an den Flughäfen in Deutschland gestreikt werden. Wir haben die wichtigsten Infos zusammengefasst.

Zu Bahnstreik, Streik im ÖPNV, Klinikstreik und den Protesten der Landwirte gesellt sich nun auch noch ein Streik an Flughäfen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat an diesem Donnerstag, 1. Februar, ihre Mitglieder dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Zahlreiche Flugzeuge werden am Boden blieben.

Warum wird gestreikt?

Es wird derzeit in drei Tarifrunden verhandelt: Verdi setzt sich dabei für bessere Arbeitsbedingungen das Bodenpersonal der Lufthansa, darunter Mitarbeitende an Schaltern, in der Flugzeugabfertigung und im Frachtbetrieb ein. Nach Angaben der Gewerkschaft geht in den Verhandlungen mit der Lufthansa um knapp 25.000 Beschäftigte in den einzelnen Konzerngesellschaften, wie bei der Lufthansa AG, Lufthansa Technik oder Lufthansa Cargo arbeiten.

Außerdem laufen Verhandlungen mit der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG), die etwa 1400 Beschäftigte an den Flughäfen Leipzig und Dresden betreffen. Auch wird um höhere Löhne in der Luftsicherheit mit dem Bundesverband deutscher Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) verhandelt.

In den bisherigen drei Verhandlungsrunden konnte jedoch keine Einigung erzielt werden. Für die kommende Woche sind weitere Gespräche geplant.

Wer streikt?

Wie der Hessische Rundfunk (HR) und die Deutsche Presse-Agentur berichten, soll das Sicherheitspersonal, das die Kontrollen durchführt, am Donnerstag die Arbeit niederlegen. Das bedeute, es könnten keine Passagiere, Mitarbeiter und Waren mehr kontrolliert werden, die in die Sicherheitsbereiche müssen. Dementsprechend würde an den bestreikten Flughäfen wenig bis nichts gehen. Konkret hat Verdi "Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle, in der Personen- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Servicebereichen tätig sind",  zum Streik aufgerufen.

An welchen Flughäfen wird gestreikt?

Gestreikt wird an folgenden Flughäfen:

  • Hamburg
  • Bremen
  • Hanover
  • Berlin
  • Köln
  • Düsseldorf
  • Leipzig
  • Dresden
  • Erfurt
  • Frankfurt am Main
  • Stuttgart

Wie lange wird gestreikt?

Der Arbeitsausstand soll von den frühen Morgenstunden bis Mitternacht dauern.

Was fordert die Gewerkschaft?

Verdi fordert für die rund 25.000 Beschäftigten deutlich höhere Gehälter. „Das Entgelt der Beschäftigten soll um 12,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro im Monat steigen, die Ausbildungsvergütungen um 250 Euro monatlich. Zusätzlich soll es eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro, eine neue monatliche Schichtzulage von 3,6 Prozent des Grundgehalts sowie schnellere, jährliche Stufensteigerungen und eine Erhöhung des Zuschlags zum Urlaubsgeld um 12,5 Prozent geben“, heißt es von Verdi.

„Unsere Forderungen sind das Mindeste, wenn der Personalmangel und das Chaos im Luftverkehr beendet werden sollen“, so Marvin Reschinsky, Verhandlungsführer bei Verdi. „Die Lufthansa investiert trotz Rekordgewinnen zu wenig ins Personal. Auch deshalb erleben wir noch immer einen gestörten Luftverkehr.“

Zuletzt hatte es im vergangenen März Warnstreiks auch in der Luftsicherheit gegeben. In den bisherigen drei Verhandlungsrunden konnte jedoch keine Einigung erzielt werden. Für die kommende Woche sind weitere Gespräche geplant.