Mehrmals täglich muss man auf die Toilette. Für viele Menschen auf der Welt ist ein sauberes Klo aber keine Selbstverständlichkeit. Wir haben Skurriles und Wichtiges rund ums WC zusammengetragen.
Lokus, Abort, Pott, Topf, Klosett, – oder einfach nur Toilette. Begriffe gibt es viele für das „stille Örtchen“ – auch noch wesentlich derbere. Jeder und jede muss mal hin, manche auch mehrmals am Tag. Darüber sprechen, will aber niemand so richtig. Dabei ist eigentlich nichts dabei.
An diesem Sonntag, 19. November, ist Welt-Toiletten-Tag. Erstmals ausgerufen wurde er im Jahr 2001, zwölf Jahre später hat ihn die Generalversammlung der Vereinten Nationen – auf Anregung von Singapur – offiziell in die Liste der „Welttage“ im Kampf für Sanitäranlagen aufgenommen. Der Hintergrund ist ein ernster: Mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu einer hygienischen Sanitäranlage. Verschmutztes Wasser verursacht Krankheiten, auch sozio-ökonomisch hat das Folgen.
Wir haben zum Welt-Toiletten-Tag acht Fakten zum WC – manche amüsant, andere weniger – zusammengestellt:
1. Warum sind Toiletten eigentlich weiß?
Es gibt sie auch ockerfarben oder in Pastelltönen – die meisten Toiletten sind aber schlicht Weiß. Der Grund hierfür: Schmutz ist dadurch am besten sichtbar und kann ihn so auch gut entfernen. Außerdem bestehen die meisten Schüsseln aus Porzellan, das von Natur aus weiß ist. Heißt: die Toiletten müssen nicht extra umlackiert werden.
2. Wie lange gibt es Toiletten eigentlich schon?
Sehr lange. In Schottland weisen Funde von Archäologen daraufhin, dass es in Großbritannien schon vor 5000 Jahren Klos gegeben haben muss. Die Sumerer (heutiger Irak) sollen zu dieser Zeit schon über Toiletten mit Wasserspülung verfügt haben. Bsonders reinlich war man auch im alten Ägypten, auf Kreta und in Indien.
Viel weniger Wert auf Privatsphäre als die heutige Bevölkerung legte man im antiken Rom. Dort gab es öffentliche Latrinen für bis zu 60 Personen – ohne Trennwände. So kam man leicht ins Gespräch; weil die Toiletten auch reich verziert waren und durchaus bequem, blieben einige Römer auch gerne länger.
3. Wie lange verbringt ein Mensch auf dem Klo?
Wie lange man (oder frau) sitzen bleibt, ist individuell verschieden. Oft sind es nur wenige Minuten. Studien haben gezeigt, dass die Sitzungen von Frauen oft deutlich kürzer dauern. Die meisten sind spätestens nach fünf Minuten wieder runter vom Lokus, Männer hingegen bleiben bis zu einer Viertelstunde sitzen.
Geschätzt wird, dass jeder Mensch zwischen einem und drei Jahren seines Lebens auf dem „Thron“ verbringt – abhängig von den Vorlieben und Gewohnheiten. Inzwischen hat das Daddeln am Handy das Lesen als beliebteste Beschäftigung nebenher abgelöst.
4. Die Sache mit dem Klopapier
Im vergangenen Jahr verbrauchten die Deutschen durchschnittliche 9,1 Kilogramm Toilettenpapier. Im Leben sind es insgesamt 3651 Rollen. Als erstes haben die Chinesen – bereits im 14. Jahrhundert – die Blätter benutzt.
Die waren aber noch nicht so klein und handlich wie heute. Übrigens: die Mehrheit der Deutschen faltet sein Toilettenpapier. Daneben gibt es noch die „Knüller“ und die „Wickler“.
5. Ist die Toilette besonders dreckig?
Nein, im Gegenteil. Weil den Schüsseln beim Putzen meist besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet und besonders gründlich geschrubbt wird, gehören sie eher zu den saubereren Orten im Haus. Deutlich mehr Keime und Bakterien lauern beispielsweise im Kühlschrank, in Spülbecken, auf Schneidebrettern, Computertastaturen oder auch in der Dusche. Und noch eine echte Bakterienschleuder benutzen wir andauernd: das Handy.
6. Warum der Deckel doch wichtig ist
Wie oft klappen die Deutschen den Toilettendeckel runter, nachdem sie ihr Geschäft verrichtet haben? Statistiken gibt es dazu nicht, vermutlich wird in den meisten Fällen aber einfach gespült. Und das ist keine gute Idee: denn Untersuchungen haben gezeigt, dass das Wasser meterweit – und mit ihm Bakterien – aus der Schüssel spritzen kann.
7. Die Angst vor dem Klo-Gang
Einige dürften das kennen: man wähnt sich alleine auf dem Klo, dann hört man die Türe quietschen. Was tun? Kurz warten – oder einfach „weitermachen“? Es gibt Menschen, die haben panische Angst davor auf die Toilette zu gehen. Unter „Paruresis“ (auch Urinophobie, umgangssprachlich „schüchterne Blase“) verstehen Mediziner eine „Entleerungsstörung“ der Blase, die unterschiedlich schwer ausgeprägt sein kann. Betroffene entwickeln die Angst meistens in der Pubertät.
8. Was kostet die teuerste Toilette
Im Baumarkt gibt es Schüsseln ab ungefähr 30 Euro. Im Vergleich zur teuersten Toilette, die Menschen je gebaut haben, ist das ein Witz. Das Rekord-Klo steht auch nicht auf der Erde, es schwebt durchs Weltall. Die NASA hat rund 23 Millionen Dollar (heute ungefährt 21 Millionen Euro) ausgegeben, damit die Astronauten auch in der Schwerelosigkeit ihre Notdurft verrichten können.