(red) - Die Mitglieder der Alternative für Deutschland (AfD) haben im Kreis Esslingen den Vorstand neu besetzt. In einer außerordentlichen Versammlung wurden Ulrich Sterra und Matthias Stellwag als Sprecher gewählt. Dem siebenköpfigen Gremium gehören außerdem Kevin Dettling und Thomas Megerle als stellvertretende Sprecher, Florian Grässle als Schatzmeister sowie Werner Hanning und Astrid Melchinger (beide als Beisitzer) an. In einer Pressemitteilung heißt es, der neue Vorstand repräsentiere alle Wählerschichten.

Im Vorfeld der Versammlung hatte Günter Lenhardt seine Parteiämter niedergelegt. Wie Sterra mitteilt, gehört Lenhardt der Partei weiterhin an. Lenhardt war als AfD-Kandidat für die Landtagswahl im Wahlkreis Kirchheim mit umstrittenen Aussagen zum Einsatz von Schusswaffen an der deutschen Grenze in die Kritik geraten. Parteifunktionäre auf Kreis- und Landesebene haben sich damals von ihm distanziert. Lenhardt hatte in einem Interview gesagt: „Dem Flüchtling ist es egal, an welcher Grenze er stirbt.“

Die AfD hat im Kreisverband Esslingen inzwischen 138 Mitglieder. Sterra berichtet von leichtem Zuwachs. Der Kreisvorstand prüfe alle Anträge gründlich. Wer Mitglied werden wolle, müsse sich in einem persönlichen Gespräch äußern. Als größte Herausforderung sieht der Vorstand die Bundestagswahl 2017. Ziel sei es, „die sehr guten Ergebnisse der AfD bei der Landtagswahl 2016 nicht nur zu konsolidieren, sondern auszubauen“. Mit Ortsgruppen und Ortsverbänden will der Kreisverband zudem in den Gemeinden eigene Strukturen aufbauen und die Kommunalwahl 2019 vorbereiteten. Befragt, wie er zu der gegenwärtigen Außenwirkung seiner Partei steht, äußert sich Sterra zurückhaltend. Die Aussagen des stellvertretenden Bundesvorsitzenden Alexander Gauland zu Jérôme Boateng und die Schriften des Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon zum Holocaust dürfe man nicht überbewerten. Der Kreisverband wolle mit Vorträgen und Themenabenden die Akzeptanz der Partei in der Bevölkerung verbessern.