Karin Kopps Foto: Katja Eisenhardt - Katja Eisenhardt

An 45 Marktständen deckten sich Bummler beim Martinimarkt in Hochdorf mit Weihnachtsdekorationen ein. Gut kam auch der verkaufsoffene Sonntag an.

HochdorfSeinen obligatorischen Regenschirm habe er heute mal zuhause gelassen, nachdem sämtliche Wetter-Apps versprochen hätten, dass es zur Abwechslung am Markttag mal trocken bleibe, erklärte Bürgermeister Gerhard Kuttler nach der musikalischen Eröffnung des 21. Hochdorfer Martinimarkts durch den Kinderchor des Gesangvereins. Warm eingepackt ließ es sich so gemütlich trockenen Hauptes über den Markt schlendern, der in diesem Jahr mit 45 Ständen in der Schul- und Kauzbühlstraße auf die Besucher wartete.

„Wir sind zufrieden, das sind sechs mehr als im Vorjahr. Von der Anzahl passt das, es soll ja ein Markt mit dörflichem Charakter bleiben“, erklärte Rolf Dreher, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Hochdorfer Vereine (AGHV), die den Markt jährlich organisiert. Zusätzlich hatten die Geschäfte ihre Türen zum verkaufsoffenen Sonntag geöffnet. So durften die Kunden in aller Ruhe bummeln und sich schon mal auf die Suche nach Weihnachtsgeschenken begeben.

Gestricktes ist gefragt

Passend zu den kalten Temperaturen konnte man sich mit allerlei Selbstgestricktem eindecken. Für warme Füße sorgen etwa die bunten Stricksocken von Annemarie Pracht. Seit zehn Jahren ist die Köngenerin schon auf dem Martinimarkt mit von der Partie. Über das Jahr strickt sie gut 100 Paar für verschiedene Märkte. „Stricken ist bereits seit meiner Jugend ein großes Hobby und heute ein entspannender Ausgleich zur Arbeit.“

Den Stand direkt neben ihr hatte eine ebenfalls kreative Köngenerin einladend dekoriert. Kunsthandwerkerin Christine Zimmermann hatte ihre handgefertigten Unikate aus Holz und verschiedene Windlichter mitgebracht, die optisch auf die Herbst- und Adventszeit einstimmen. Zuhause in Köngen entstehen die Werke das ganze Jahr über in ihrer kleinen Werkstatt im Keller, in dem sie zudem den kleinen Laden „HolzArt“ eingerichtet hat. Die Materialien findet die Köngenerin teils auf Spaziergängen im Wald oder verwertet auch mal gern das Holz, das auf dem Pferdehof des Bruders abfällt, wie sie erzählt: „Gerade das etwas in die Jahre gekommene Holz finde ich optisch besonders schön.“

Wer sich zwischendurch etwas aufwärmen wollte, konnte das in den Geschäften oder im Erdgeschoss der Seniorenwohnanlage tun. Dort stellte Ursula Armbruckner ihre Handarbeiten aus, deren Verkaufserlös der evangelischen Kirche in Hochdorf zugute kommt. Neben Gestricktem fanden sich hier etwa Geschenkkarten und -taschen oder auch kleine Engel, gefaltet aus Gesangbuchblättern.

Dass sie gelernte Floristin ist, konnte man ein paar Stände weiter an den weihnachtlichen Gestecken und Adventskränzen von Karin Kopp aus Hochdorf sehen. Auch sie ist regelmäßig auf Materialsuche in der Natur. Zweige, Tannenzapfen und Moos haben so ihre Verwendung in den Gestecken und Kränzen gefunden, die weihnachtliche Atmosphäre ins Wohnzimmer bringen. Gegenüber gab es allerlei selbst gemachte Leckereien. Weihnachtsplätzchen, Lebkuchen und Pralinen hatte Konditormeisterin Elke Krüger aus Reichenbach im Angebot. Gewürze aus aller Welt, Hochprozentiges aus der Heininger Brennerei von Hermann Dautel oder auch Weidenkörbe fanden sich ebenfalls an den Marktständen.

Für die Pause zwischendurch wurden die Marktbesucher von den Hochdorfer Vereinen und von auswärtigen Marktbeschickern bestens kulinarisch versorgt. Die Freien Wähler hatten mit den Vorbereitungen ihres Mittagessens bereits extra früh begonnen. Denn erstmals drehte sich an ihrem Stand ein ganzes Spanferkel am Spieß. Um 17 Uhr stand dann wieder der traditionelle Laternenumzug durch Hochdorf auf dem Programm, der nicht nur die kleinen Jungen und Mädchen begeisterte. Mit von der Partie war auch die Kinderfeuerwehr mit Fackeln und selbst gebastelten Laternen.