Aylin Oßwald erzielt vier Tore für die HSG. Foto: Niels Urtel - Niels Urtel

Im Spitzenspiel der Württembergliga besiegen die Handball-Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf die TG Nürtingen II und erobern den ersten Tabellenplatz.

NürtingenDie HSG Deizisau/Denkendorf ist der große Gewinner des Spitzen-Spieltages der Württembergliga: Mit Schützenhilfe der Frauen des TV Reichenbach, die zeitgleich den bisherigen Tabellenführer TV Weilstetten besiegten, erklommen die HSG-Handballerinnen dank eines hart erkämpften 31:29 (14:13)-Erfolgs über den bisherigen Zweiten TG Nürtingen II die Spitzenposition.

„Wir haben echte Big Points geholt“, war sich HSG-Trainer Steffen Irmer-Giffoni bewusst, will die Tabellensituation aber noch nicht überbewerten: „Die Saison ist noch lang. Wir haben in der Rückrunde noch viele schwere Auswärtsspiele vor der Brust. Es wird auch viel davon abhängen, welches von den Teams aus dem vorderen Tabellendrittel von Verletzungen verschont wird und welches nicht.“ Die Glanzleistung des Teams in Nürtingen soll aber deswegen nicht geschmälert werden: „Das war wieder eine super Mannschaftsleistung. Da hat jede gekämpft – und das ist es auch, was uns ausmacht.“

Möhl gewinnt Torhüterinnenduell

Zu verdanken hatten die HSG-Frauen den Sieg auch ihrer Torhüterin Frauke Möhl, die das Duell mit ihrer Nürtinger Kontrahentin Carla Weiß (zehn Paraden) mit insgesamt 16 abgewehrten Bällen, darunter drei Siebenmeter, für sich entschied. Irmer-Giffoni setzte von Anfang in der Deckung auf eine robuste 6:0-Formation, die den Nürtingerinnen ein ums andere Mal den Wind aus den Segeln nahm. Einzige Ausnahmen: Sarah Kurth, die im Sommer eigentlich für die Nürtinger Zweitliga-Frauen aus Göppingen geholt worden war, sowie Sandra Härtl, die unter ihrem Mädchennamen Sandra Faustka lange Jahre beim TV Nellingen in der 2. Bundesliga gesetzt war und deren Wackler auch mit nun 33 Jahren immer noch allererste Sahne ist.

„Die zweite Niederlage in Folge gegen einen unsere härtesten Konkurrenten ist bitter“, sagt Härtl, „wir haben im Angriff einfach zu viele Fehler gemacht.“ Für ihren Trainer Rolf Gaber geht die Niederlage allerdings in Ordnung: „Ein Remis wäre zwar auch drin gewesen, aber wir müssen auch schauen, wo wir herkommen. Wir sind der Aufsteiger und haben nur ganz knapp gegen eines der Topteams der Liga verloren.“

Die Partie verlief im ersten Durchgang weitgehend auf Augenhöhe. Die HSG versuchte immer wieder das Tempo anzuziehen, die routinierten TGN-Frauen glänzten mit einem guten Rückzugsverhalten und bremsten die Gäste so immer wieder aus. „Vor den Tempospiel der HSG hatten wir besonderen Respekt. Das hatten wir aber ganz gut im Griff“, meinte Härtl. Mit einem Tor Vorsprung aus Sicht von Deizisau/Denkendorf ging es in die Kabinen.

Nach der Pause legte die HSG bis zum 19:16 (36.) vor, verlor dann aber wieder den Faden und die Nürtingerinnen drehten die Spieß um – mehr als zwei Treffer Vorsprung sprangen allerdings nicht heraus. Die Crunchtime ab der 52. Minute: Gaber setzte auf eine enge Deckung gegen HSG-Toscorerin Anna Tonn, die verkrümelte sich an den Kreis und machte die Bahn frei für Youngster Jule Riehs (18), die mit die entscheidenden Akzente setzte. „Die enge Deckung war schwierig zu spielen, aber die Mädels sind geduldig geblieben und haben auf ihre Chancen gewartet“, lobte Irmer-Giffoni.

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