Pubertät in NeapelDie neue Ferrante ist da: „Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“
Elena Ferrante: Geschichte des verlorenen. Roman. Aus dem Italienischen von Karin Krieger. Suhrkamp Verlag. 615 Seiten, 25 Euro. Kindes Hinter den beiden Frauen liegen turbulente Jahre der Selbstbehauptung. Lina hat es geschafft, im Rione eine Art EDV-Startup zu gründen. Lenù ist mit ihren ersten Büchern zu einer der wichtigen Stimmen des feministischen Italiens geworden. Doch ihr befreiendes Schreiben muss sie mit ihrer Mutterrolle vereinbaren, mit permanenten Schuldgefühlen, der Angewiesenheit auf die Gunst anderer. Noch in den Bastionen der Aufklärung herrscht patriarchaler Muff – so wie es zur bitteren Komik des literarischen Befreiungsschlags der schreibenden Heldin gehört, dass sie ihn unternimmt, um damit einem Mann zu imponieren. (Foto: dpa)