Frauen in der Wirtschaft So erging es 2020 den Unternehmerinnen im Land
Marion Bötel, 51, Geschäftsführerin von Merkt Heiztechnik: Bis Mitte des Jahres war Marion Bötel viel unterwegs. Sie pendelte regelmäßig zwischen zwei Kontinenten. Gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden Töchtern lebte sie in Malibu, im US-Bundesstaat Kalifornien. Bötels Firma, Merkt Heiztechnik, sitzt allerdings in Spaichingen (Kreis Tuttlingen), wo die Unternehmerin aufgewachsen ist. Als die Corona-Pandemie Anfang des Jahres begann, saß Marion Bötel zunächst in den USA fest. Drei Monate durfte sie nicht ausreisen. „Ich hing ununterbrochen am Telefon und habe mit unserem Heizungsbaumeister in Spaichingen gesprochen, trotz Zeitverschiebung“, sagt die 51-Jährige. „Das war stressig.“ Im Juni entschied sich Familie Bötel, wieder zurück nach Deutschland zu ziehen. „Nicht nur wegen Corona, sondern weil die Kinder in Österreich studieren wollen und das politische Klima in den USA zunehmend schlechter wurde“, wie Bötel erklärt, die das Unternehmen von ihrem Vater übernahm. Jetzt wohnt die Familie wieder in ihrer Geburtsstadt und es gibt mehr zu tun denn je. „Bei uns ist Land unter“, beklagt sich die Unternehmerin. „Corona hat alles auf den Kopf gestellt.“ Zum Beispiel gebe es eine neue Anordnung, dass auch auf den Baustellen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden müsse. Das müsse sie natürlich sofort allen Mitarbeitern mitteilen, sagt Bötel. Aufträge gebe es viele. Schließlich sei der Winter die Hochphase im Heizungsgeschäft. Marion Bötel hofft, dass ihr Team trotz des ganzen Trubels und den Corona-Verordnungen bei Laune bleibt: „Es gibt Tage da ist die Stimmung schlecht. Wenn ein Mitarbeiter ein Tief hat, dann sagen wir anderen: ‚Wir schaffen das zusammen!‘“ (Foto: privat)
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